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Eine schillernde Persönlichkeit ist tot

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Eine schillernde Persönlichkeit ist tot

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    ... Jahren: Hanns Hirsch, der das Amt für öffentliche
Ordnung leitete und als "Marktbärbl" auftrat.
    ... Jahren: Hanns Hirsch, der das Amt für öffentliche Ordnung leitete und als "Marktbärbl" auftrat. Foto: FOTO ROLAND PLEIER

    würzburg (ric) Im Alter von 85 Jahren ist Hanns Hirsch, der frühere Stadtrat und langjährige Leiter des Amtes für öffentliche Ordnung, verstorben. Hirsch war nicht nur ein engagierter Kommunalpolitiker, sondern auch als geselliger Mensch hoch geschätzt. Gerne schlüpfte er in die Rolle der "Marktbärbl, einer von Dr. Franz Richter nach dem Krieg kreierten "Batschgosche", die jahrzehntelang in der Main-Post in einer Mundartglosse das Stadtgeschehen aufs Korn genommen hat. Hirsch tat dies mit Leidenschaft vor allem im Fasching in der Bütt, oder trat auch bei Festen auf. Seine herbe "Würzburger Gosche" war gewissermaßen sein Markenzeichen.

    Der gebürtige Würzburger hat seiner Heimatstadt ein Leben lang gedient. Er gehörte zu den Männern der ersten Stunde bei den Freien Wählern, für die er von 1956 bis 1972 im Stadtrat vertreten war. Inzwischen als Verwaltungsoberamtsrat und Leiter des Amtes für öffentliche Ordnung in verantwortliche Position ins Rathaus gekommen, verabschiedete er sich zunächst von seinem politischen Ehrenamt. Über die FDP-Liste, aber nicht als Parteimitglied wurde er nach seiner Pensionierung 1984 erneut in den Stadtrat gewählt und gehörte ihm mit einer kurzen Unterbrechung noch einmal bis 1996 an. Wegen Unstimmigkeiten in der FDP/UBW-Fraktion wechselte er zuletzt noch in die Fraktion der CSU. Danach wurde es sehr still um den "Stadtrat mit der karnevalistischen Ader".

    Im Zweiten Weltkrieg wurde Hanns Hirsch 1941 an der Ostfront schwer verwundet. Nach der Zerstörung Würzburgs beteiligte er sich aktiv am Aufbau der Stadt. Über 35 Jahre war er in der Stadtverwaltung tätig. Er hatte im Bauamt begonnen, arbeitete im damaligen Ernährungsamt und beim Aktenamt. Er wechselte ins Fürsorgeamt und später zur Stadtkasse. Im Dezember 1972 übernahm er die Leitung des Amtes für öffentliche Ordnung bis zu seinem Ausscheiden aus dem städtischen Dienst im April 1981.

    Bei seinem Abschied von der politischen Bühne ermahnte er den Stadtrat noch, mehr miteinander als gegeneinander zu arbeiten. Für sein ehrenamtliches Engagement erhielt er zahlreiche Auszeichnungen.

    Durch seine Tochter Angelika Wolter lebt Hanns Hirsch als "Marktbärbel" aber weiter. Inzwischen ist sie in das Kostüm der Würzburger Kultfigur geschlüpft und nimmt in der "fünften Jahreszeit" Politiker und andere Zeitgenossen aufs Korn.

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