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WÜRZBURG: Eine völlig neue Umweltstation

WÜRZBURG

Eine völlig neue Umweltstation

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    Ein Abriss gäbe den Blick auf die Bastionsmauer frei: Armin Genser, Ursula Grosch und Referent Wolfgang Kleiner vor der Umweltstation am Zeller Tor.
    Ein Abriss gäbe den Blick auf die Bastionsmauer frei: Armin Genser, Ursula Grosch und Referent Wolfgang Kleiner vor der Umweltstation am Zeller Tor. Foto: Foto: norbert schwarzott

    Die Umweltstation an der Zeller Straße 44 war zur Landesgartenschau 1990 die allererste in Bayern und wurde danach von der Stadt Stück für Stück zum Zentrum für Umweltbildung, Information und Beratung ausgebaut. Heute, 23 Jahre später, platzt die Einrichtung aus allen Nähten. Das Gebäude ist inzwischen auch sanierungsbedürftig. Die beste Lösung für diese Probleme wäre wohl ein Neubau in unmittelbarer Nachbarschaft und mit direktem Zugang zum Bastionsgelände, das von der Umweltstation schon bisher für größere Aktivitäten genutzt wurde. Bereits Anfang Mai werden Vorschläge für Abriss und Neubau im Stadtrat vorgetragen.

    Bei einem Termin vor Ort mit Umweltreferent und Werkleiter der Stadtreiniger, Wolfgang Kleiner, sowie Ursula Grosch und Armin Genser von der Umweltstation, wirkt das kleine Häuschen an der Bastion am Zeller Tor fast ein wenig schnuckelig. Mit der Gemütlichkeit hört es allerdings auf, wenn man erfährt, dass in dieser Einrichtung fünf feste Mitarbeiter, ein Praktikant, eine öffentliche Bibliothek mit 5000 Bänden und ein kleiner Seminarraum für Schulklassen und die Arbeitskreise der Lokalen Agenda 21 untergebracht sind.

    Für Veranstaltungen muss stets hin- und hergeräumt werden, weil der Seminarraum auch als Abstellplatz herhalten muss. Weil es keinen Keller gibt, ist ebenerdig auch noch die Heizungsanlage untergebracht, im Obergeschoss eine kleine Teeküche für die Mitarbeiter und ein einziges Klo für alle. Rund 10 000 Nutzer pro Jahr besuchen das Haus.

    Ungedämmtes Mauerwerk

    Doch nicht nur die räumliche Enge, sondern der bauliche Zustand ist ein Auslöser für die Idee, das etwas über 100 Jahre alte Haus abzureißen und an anderer Stelle neu aufzubauen. Kleine und größere tiefe Risse ziehen sich im Gemäuer rings um das Haus. Das auskragende Dachgeschoss an der Nordostseite sitzt auf einem Pfeiler, der seine Last nicht mehr tragen kann. Das tun jetzt provisorisch Eisenstützen. Die Heizung ist völlig überaltert und entspricht ebenso wenig modernen energetischen Standards wie das völlig ungedämmte Mauerwerk. Dabei müsste man als Umweltstation in der Hinsicht einen hohen Anspruch haben, sagen die Mitarbeiter. Schließlich wird hier auch Energieberatung angeboten. Die Kosten für eine Sanierung beziffert Kleiner auf einen hohen sechsstelligen Betrag.

    So liegt ein Neubau aus mehreren Gründen nahe. Auch die Denkmalschützer würden das weder geschützte, noch historische Häuschen gerne entfernen, damit endlich wieder der Blick auf die Bastionsanlage mit dem Eingangstor frei wird. Das Häuschen ist an die Bastion förmlich angeklebt. Ein Mauerteil der Festungsanlagen ragt sogar in das Häuschen hinein und ist innen sichtbar. Bei Starkregen dringt an dieser Stelle schon mal Wasser in den Büroraum.

    Der neue Standort für die Umweltstation läge am Parkplatz direkt dahinter. Dort könnte man einen bedarfsgerechten Neubau mit direktem Zugang zur Bastion, sowie sanitären Einrichtungen und barrierefreien Zugängen errichten. Das ist wichtig für viele Veranstaltungen. Allein zu den Umweltwochen im Sommer kommen rund 2000 Kinder. Zudem würde man sich bei einem Neubau eine Übergangslösung ersparen, die bei einer Sanierung für einen längeren Zeitraum nötig würde.

    Die Finanzierung des Neubaus würde über den Etat der „Stadtreiniger“ abgesichert, so Wolfgang Kleiner. Denn die Umweltstation wird, was niemand vermutet, nicht von der Stadt, sondern von Anfang an von den „Stadtreinigern“ betrieben. Denn ganz am Anfang der Aufgaben standen Themen wie Abfall-Sortierung und Müllvermeidung. Dann wurde die Station zum Zentrum für Umwelt weiterentwickelt.

    Auch der Standort mitten in der Stadt ist optimal und hat sich bewährt. In unmittelbarer Nähe gibt es viele Schulen. Auch von der Innenstadt aus ist die Station mit ihrem Beratungsangebot auf kurzem Weg zu erreichen. Das Hubland-Gelände als Standort hält Kleiner nicht für geeignet. Der neue Stadtteil ist zu weit von der Innenstadt entfernt und es könnte zu lange dauern, bis dieser sich komplett entwickelt hat.

    Nach einem Grundsatzbeschluss des Stadtrats im Mai könnte ein Planungswettbewerb noch in diesem Jahr ausgeschrieben werden. Ziel für ist, die neue Umweltstation rechtzeitig bis zur Landesgartenschau 2018 am Hubland fertigzustellen.

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