Wie gut und effektiv moderne Dämmstoffe funktionieren, hat das Ende der Eisblockwette am Freitag gezeigt. Um 11 Uhr wurde das kleine Holzhäuschen am unteren Markt geöffnet. Der größte Teil des Eisblocks war noch vorhanden. Nur 206,4 Liter sind nach drei Wochen vom 1000 Liter großen Eisblock geschmolzen. Das teilt die Pressestelle der Stadt Würzburg mit.
Hermann Lang, Obermeister der Würzburger Zimmerer-Innung, lag mit seinem abgegebenen Tipp von 200 Litern ziemlich nah am tatsächlichen Ergebnis. Zu Beginn des Experiments erklärte er die Eigenschaften der Dämmung, die den Eisblock in der Holzhütte vor dem Schmelzen schützen sollte. Eine 32 Zentimeter dicke Schicht aus Zellulose, die sich zwischen zwei Holzschichten befindet, schirmte das gefrorene Wasser an allen sechs Seiten des Häuschens vor Sonne, Wind und Wetter ab.
Die Würzburger Zimmerer-Azubis hatten durch die fachgerechte Anbringung des Dämmstoffes gute Arbeit geleistet und somit die Öffentlichkeitsarbeit des Würzburger Klimabeirats in Sachen erneuerbarer Energien und Klimaschutz unterstützt.
Mit der Eisblockwette sollte demonstriert werden, was mit einer wirkungsvollen Dämmung erreicht werden kann und wie leistungsfähig alternative Dämmstoffe aus wiederaufbereiteten Stoffen sein können. Wieviel man selber zur Reduktion von CO2 beitragen und dabei auch noch Energie und Heizkosten sparen kann – diese Botschaft kam beim Messen des Schmelzwassers an. Es war zwar nicht so warm, wie der langfristige Wetterbericht zunächst vermuten ließ, das Ergebnis spricht aber dennoch für die Wärmedämmung des Häuschens im modernen Passivhaus-Standard.
Interesse an dem Thema war vorhanden, was die Teilnehmerzahl am Gewinnspiel zeigt. 922 Schätzungen wurden auf die Frage abgegeben: Wie viel Eis wird schmelzen? Dabei konnte die Innen- und Außentemperatur der Hütte ständig an einem digitalen Thermometer abgelesen werden. Die Gewinner werden noch ausgewertet. Die besten Schätzer können unter anderem zwei Jahre Öko-Strom von der WVV gewinnen.