Es ist Samstagabend. Auf dem Röttinger Marktplatz steht eine Menschentraube um die Eisbahn des „Röttinger Winterzaubers“. Die letzten Minuten des Finales der dritten Eisstockmeisterschaft von Röttingen sind angebrochen.
Das Zielfeld ist leer bis auf einen einzelnen Eisstock. Auf der gegenüber liegenden Seite des Spielfelds steht die Mannschaft von Weinbau Bach und das Holzteam Wolfsbuch. Rechts neben dem Zielfeld sammeln sich die verschossenen oder aber aus dem Zielfeld gestoßenen Eisstöcke – und von Minute zu Minute werden es mehr. Das Team von Weinbau Bach ist in Führung. Es steht fünf zu neun, doch noch sind nicht alle Chancen vertan. Die nächsten zwei Eisstöcke des Holzteams verfehlen ihr Ziel, und der Sieger steht fest.
Die diesjährige Meisterschaft im Eisstockschießen startete schon rasant. Die antretenden Mannschaften lagen oft Kopf an Kopf bis zum Schluss – und wenn dann ein Eisstock im Zielfeld zum stehen kam, hieß das noch lange nicht, dass er dort blieb. „Das war ausgleichende Gerechtigkeit: Wieder Null für beide Teams!“, kommentiert Moderator Michael Gura, als beide Eisstöcke aus dem Zielfeld geschoben werden. Andere Eisstöcke verkümmern schon davor.
„Da fehlten wohl ein paar PS zum Ziel“, sagte Gura scherzend. Richtig heiß wurde die Meisterschaft jedoch erst im Entscheid um den dritten Platz. Nach dem Halbfinalspiel der „Steinlöscher“ gegen „Weinbau Bach“, bei dem die „Steinlöscher“ verloren, startete das Spiel. „Aber erst nach fünf Minuten Pause! Wir müssen uns etwas erholen!“, kommt es von den Steinlöschern.
Pause war nötig
Die Pause scheint ihnen gut getan zu haben. „Es scheint so als ob jetzt jeder Wurf sitzt“, so Michael Gura als die Mannschaften „Steinlöscher“ und „Die Burgers“ gegeneinander spielen. Am Ende gewinnen die Steinlöscher.
Nun ist es Zeit für das Finale – ein Finale, bei dem mehr Eisstöcke über das Ziel hinausschossen oder aus dem Zielfeld hinaus geschoben werden als in jedem einzelnen der anderen Spiele des Tages. Letztendlich steht der Sieger schon vor dem letzten Eisstock sicher und es geht nur noch um den Punktevorsprung. Fast sieht es aus als würde der Endstand fünf zu neun bleiben, doch dann bleibt noch ein Eisstock im Ziel liegen. Das ist der Sieg. Mit fünf zu zwölf gewinnt das Team von Weinbau Bach die Stadtmeisterschaft.