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Endlich Ruhe in Rottenbauer?

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Endlich Ruhe in Rottenbauer?

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    Der Hoffeldäcker, dort wohnt Elke Troll mit ihrem Mann, ist vielen ein Begriff. Fragt man in Rottendorf Passanten nach dem Streit um die Öffnung des Schulsportplatzes, weiß jeder worum es geht. Dieser Streit beschäftigt seit über fünf Jahren nicht nur die Nachbarn, auch das Verwaltungsgericht, das Amtsgericht, die Polizei, ein Bürgermeister, ein Schulreferent und ein Schulleiter sind mit von der Partie. 1996, vor acht Jahren, weihte die Stadt den Sportplatz der Grundschule im Altort ein. Seitdem spielen Jugendliche unter der Woche von 14 bis 18 Uhr, an Samstagen und in den Ferien von 9 bis 12 Uhr dort Fuß-, Hand- oder Basketball, die Kleineren bauen Sandburgen.

    Ein Nachbar soll damals öfters den Eingang zum Platz verschlossen und Kinder beleidigt haben, ein anderer bemühte selbst die Justiz. "Die Belästigung ist für uns unerträglich. Sechs Tage in der Woche knallen auf dem Hartplatz die Bälle", erklärte dieser damals. Das Ganze kam vors Landgericht, dort kam keine Einigung zu Stande. Deshalb wurde die Sache an das Verwaltungsgericht verwiesen. Der Anwalt des Klägers Dr. Lothar Bärnreuther sagte: "Mein Mandant ist mit der freien Nutzung einverstanden, wenn die Kinder nicht über ein Zauntor bei seinem Grundstück, sondern über die Schule auf den Platz gehen."

    "Wir wollen nur nicht, dass die Kinder diesen Eingang benutzen", sagte die Klägerin. Der Fußweg zum Zauntor ist die einzige Zufahrt zum Haus, da würden Fahrradfahrer , die aus dem Tor schießen, stören. "23 Bußgeldbescheine haben wir aufgrund von Anzeigen zweier Nachbarn bekommen, weil wir unser Auto vor der Tür entladen", sagte sie. Zwei Jahre später wies das Verwaltungsgericht die Klage des Ehepaars ab, der Eingang blieb, wo er war und heute immer noch ist. Aber es ging weiter: 2001 saß das Ehepaar selbst auf der Anklagebank des Amtsgerichts. Sie sollen Kindern mit Latten Prügel angedroht und sie als "dreckige Lümmel" und "Drecksä- cke" beschimpft haben. 7500 Euro Strafe. Auf in Berufung vor dem Landgericht. 4300 Euro Strafe.

    Der vorerst letzte Versuch, den Eingang des Sportplatzes zu verschieben scheiterte jetzt vor dem Landgericht. "Es war eine bittere Zeit für uns", sagt heute die Klägerin und gibt sich anscheinend geschlagen. Vom Urteil sei sie wie von ihren Nachbarn sehr enttäuscht. "Wir haben nie ein Kind bedroht", sagt sie.

    Der Grund zur Klage war auch nicht die Lärmbelästigung, erklärt sie, sondern Sorge um die Kleinen. "Die Kinder sollen ja ihren Sportplatz haben, aber wenn ich oder mein Mann mit unserem Auto aus der Garage heraus wollen, ist die Gefahr doch sehr groß, dass wir rücklings eines überfahren." "Bis jetzt haben wir 28 Bußgeldbescheine, weil wir unser Auto vor unserem Haus entladen haben." "Eigentlich ist es kindisch", gibt Elke Troll zu, "aber die Sache hat sich hochgeschaukelt.

    Das alles soll jetzt vorbei sein. "Gesundheitlich bin ich schlecht auf der Höhe", sagt die Anwohnerin und seufzt, "im Moment bin ich einfach nur froh, wenn Ruhe ist."

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