Die Hand der Mutter schließt sich um die der Tochter. Finger verknoten sich, trösten. Uwe Herold erzählt. Leise. Erinnern tut noch immer weh. "Ich bin auf den Baum gestiegen, bei knapp drei Metern ist der Ast gebrochen und ich bin kopfüber gestürzt." Schlucken, vielleicht leises Schluchzen. Der heute 47-Jährige sitzt am Esstisch, draußen nieselt es. Seine Frau lässt die Hand der Tochter nicht mehr los, der Obstkuchen bleibt unangerührt. Das Zwitschern der Vögel im Käfig ist plötzlich zu laut. "Dann hab‘ ich gespürt, dass der Körper nicht mehr zu mir gehört." Herolds Augen suchen die Familienfotos an der Wand. Es war nur eine Sekunde, die alles verändert hat.
Würzburg