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Tauberrettersheim: Eröffnung vor der historischen Tauberbrücke mit Hoheiten

Tauberrettersheim

Eröffnung vor der historischen Tauberbrücke mit Hoheiten

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    Sie haben gut lachen, denn die Eröffnung des neuen Europäischen Kulturrundwegs von Tauberrettersheim über Schäftersheim ist ein voller Erfolg. Eingerahmt die Namengeberinnen von “Im Tal der Königinnen” Martina Klärle, Jule Gernet und Marion Wunderlich und (von links) die “Macher” des Wegs Ortsvorsteher Markus Lang, Bürgermeister Hermann Öchsner, dahinter Gerrit Himmelsbach und Schäftersheims Historikspezialist Ralf Schälling. Foto: Markhard Brunecker
    Sie haben gut lachen, denn die Eröffnung des neuen Europäischen Kulturrundwegs von Tauberrettersheim über Schäftersheim ist ein voller Erfolg. Eingerahmt die Namengeberinnen von “Im Tal der Königinnen” Martina Klärle, Jule Gernet und Marion Wunderlich und (von links) die “Macher” des Wegs Ortsvorsteher Markus Lang, Bürgermeister Hermann Öchsner, dahinter Gerrit Himmelsbach und Schäftersheims Historikspezialist Ralf Schälling. Foto: Markhard Brunecker

    Weit über zweihundert Wanderer folgten dem Ruf der Allianz Fränkischer Süden zur Eröffnung des 101. Europäischen Kulturwegs "Im Tal der Königinnen", zwischen Tauberrettersheim und Schäftersheim.

    Auch dieser erste länderübergreifende Weg ist - wie immer - in enger Zusammenarbeit mit Menschen entstanden, die unter der Leitung von Allianz-Managerin Kira Schmitz in rund zwei Jahren Informationen zur Geschichte ihrer Orte und Kulturlandschaft einbrachten. Damit werden auch auf einzigartige Weise Überlieferungen gesichert, so Projektleiter Gerrit Himmelsbach.

    Viele Verbindungen trotz Landesgrenze

    Bei der Begrüßung durch Bürgermeister Hermann Öchsner vor der historischen Tauberbrücke von Balthasar Neumann ging der Rathauschef auf die vielfältigen Verbindungen, trotz Landesgrenze, zwischen den beiden Weinorten ein. Der Name des Wegs entstand laut Öchsner aus der Einmaligkeit, dass gleich zwei Gebietsweinköniginnen (Fränkische und Taubertäler Weinkönigin) und auch in Schäftersheim eine ehemalige Württembergische Weinkönigin beheimatet sind. Zudem gibt der Flurname "Königin" dem örtlichen Wein seinen Namen.

    Stellvertretende Landrätin Karen Heußer war die Freude bei ihrem Grußwort richtig anzumerken, wie viele Menschen sich für die örtliche Geschichte interessieren und diese zu Fuß erleben wollen. Solch ein Weg sei eine hervorragende regionale Einrichtung und könne jeden Ort unverwechselbar machen. Hans-Ulrich Rauchfuß, Präsident des Deutschen Wanderverbandes und des Schwäbischen Albvereins, dankte vor allem dem Initiator Gerrit Himmelsbach und bewunderte, was hier für eine exzellente Leistung erbracht wird. Er sieht den Kulturweg als "Ein grünes Band", mit dem viele Freundschaften geschlossen werden. Grenzen müssen nicht trennen, sondern können auch verbinden, so der Ehrengast.

    Schon der vierte länderübergreifende Weg

    Stolz zeigte sich auch Allianz-Managerin Kira Schmitz, dass dies bereits der vierte und erste länderübergreifende Weg unter dem Dach der Südlichen Allianz sei. Nach dem Frankenlied führte Bürgermeister Öchsner die Gruppe über die Mühlenstraße, der Lebensader der Kommune wie er meinte, zum Judenhof, dem ehemaligen Zehnthof, und ging auf die Historie ausführlich ein.

    Über die Station Vitus Kirche wanderten die Teilnehmer auf bestens markierter Route mit Infotafeln hinauf zu Karlsberg und Sternwarte. Ab hier informierte Ralf Schälling die interessierten Zuhörer über die einzelnen Stationen, zu denen auch die ehemalige Brauerei Landbeck und vor allem die Eisenbahnbrücke über die Tauber gehörten, eine der ganz wenigen belassenen Streckenabschnitte der ehemaligen Gaubahnstrecke Ochsenfurt-Röttingen-Weikersheim, die 1992 stillgelegt wurde.

    Die ehemalige Eisenbahnbrücke über die Tauber soll saniert und aufgereitet werden, um diese Zeitzeugin künftig besser in den Kulturweg einbeziehen zu können. Foto: Markhard Brunecker
    Die ehemalige Eisenbahnbrücke über die Tauber soll saniert und aufgereitet werden, um diese Zeitzeugin künftig besser in den Kulturweg einbeziehen zu können. Foto: Markhard Brunecker

    Um diese "Zeitzeugen" künftig noch besser in den Kulturweg mit einzubeziehen, soll nach Wünschen von Ortsvorsteher Markus Lang die Brücke saniert und neu aufgereitet werden, um sie wieder begehbar zu machen. Vor der kulinarischen Stärkung der knapp 300 Wanderer im Klosterhof mit "Zipfelwurst im Tauberschwarz" zeigte Schälling noch auf, was Graf Karl Ludwig (1702-1756) alles hinterlassen hat.

    Außergewöhnliches Engagement

    Bevor es bei "königlichem Wetter" zur neu geschaffenen Aussichtsplattform an der Landesgrenze mit "Königinnen"-Wein ging, standen noch Zwischenstopps bei vier Stationen des rund zehn Kilometer langen Weges auf dem Programm. Besonders sehenswert war hier die Malerei von Karl-Ernst Sauer, die im Rathaus die Schäftersheimer Geschichte szenisch darstellt. Unter großem Applaus dankte auf dem "Roten Platz" der Ortsvorsteher Ralf Schälling für dessen außergewöhnliches Engagement, wenn es um die Geschichte von Schäftersheim geht.

    Sehenswert, die Schäftsheimer Geschichte in traditioneller Malerei von Karl-Ernst Sauer, wie hier die Gaueisenbahn und Brauerei Landeck.  Foto: Markhard Brunecker
    Sehenswert, die Schäftsheimer Geschichte in traditioneller Malerei von Karl-Ernst Sauer, wie hier die Gaueisenbahn und Brauerei Landeck. Foto: Markhard Brunecker

    Neben der spätromanischen Nikolauskirche, die gerade saniert wird, gehörte das Ingenieurbüro für erneuerbare Energien "HOF8" zu den wohl spannendsten Stationen des rund siebenstündigen Rundgangs. Neben den zahlreichen umgesetzten Visionen beeindruckten vor allem die Gebäude, die nach innen historisch belassen, nach außen aber modern gestaltet sind.

    Der krönende Abschluss der Eröffnungsveranstaltung war der ehemaligen fränkischen Weinkönigin Marion Wunderlich vorbehalten. Über die Namensgebung für die Weinlage "Königin" erzählte sie von Sagen über und um die Weinlage. Am Ende eines kurzweiligen Tages waren sich alle Teilnehmer einig, dass sie selbst über ihre eigene Gemeinde sehr viel Neues erfahren haben. Die vermeintlich letzte Eröffnung eines Europäischen Wanderwegs in der Allianz Fränkischer Süden ist am 28. Oktober 2018 um 9.30 Uhr in Bieberehren geplant.

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