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Würzburg: Exkursion: Zum Schutz des Feldhamsters im Würzburger Norden

Würzburg

Exkursion: Zum Schutz des Feldhamsters im Würzburger Norden

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    Ein Feldhamster schaut auf einer Ackerfläche aus seinem Bau.
    Ein Feldhamster schaut auf einer Ackerfläche aus seinem Bau. Foto: Uwe Anspach/dpa

    Bei einer  Stadtratsexkursion stand alles im Zeichen einer bedrohten Tierart: Zwischen den Städten Würzburg und Schweinfurt befindet sich ein Hauptvorkommen der deutschen Feldhamsterpopulation. Im Jahr 2018 haben die Allianz Würzburger Norden, die Gemeinde Rottendorf und die Stadt Würzburg gemeinsam ein interkommunales Konzept zum Schutz des Feldhamsters erarbeiten lassen. Diese Grundlage leitet seither die Arbeit im Artenschutz.

    Bei einem Ortstermin informierten sich jüngst Mitglieder des Würzburger Stadtrates bei Klimabürgermeister Martin Heilig, Frau Dr. Lenz vom Gartenamt und weiteren Mitarbeitenden des Umwelt- und Baureferats über den Stand der Umsetzung im Stadtgebiet. Hier gibt es derzeit 24 Hektar landwirtschaftliche Flächen, die als Kompensation für Bauvorhaben feldhamsterfreundlich bewirtschaftet werden. Auf diesen Flächen werden im Regelfall Luzerne, Getreide und Blühflächen nebeneinander angebaut.

    Die Feldhamster erhalten so gute Versteckmöglichkeiten vor Fressfeinden und ausreichend Zugang zu Nahrung, heißt es in einer Pressemitteilung der Stadt Würzburg.. Bürgermeister Heilig erläuterte dazu: “Durch die neuen Baugebiete in Lengfeld kommen im nächsten Jahr weitere zehn Hektar hinzu. Hier werden wir besonders darauf achten, über die gesetzlichen Bestimmungen hinaus Flächen anzulegen, um nicht nur den Eingriff auszugleichen, sondern zusätzliche Verbesserungen zu erreichen.” Die Unterhaltung der Flächen gemeinsam mit den jeweiligen Landwirten und die erforderliche Erfolgskontrolle werden durch das Gartenamt koordiniert. Carola Rein vom Büro Fabion stellte beim Ortstermin die fachlichen Grundlagen und den aktuell guten Zustand dieser Flächen vor.

    Es wird ein Aktionsplan zum Schutz des Feldhamsters ausgearbeitet

    Im Anschluss informierte Vanessa Bald – Feldhamsterbeauftragte bei der Regierung von Unterfranken – über das Vorgehen des Freistaats Bayern beim Feldhamsterschutz. Hierzu wird derzeit ein Aktionsplan ausgearbeitet. Neben den Vorgaben, die bei Bauvorhaben zu beachten sind, stellen laut Presseschreiben die Öffentlichkeitsarbeit, die regelmäßigen Erfassungen des Erhaltungszustandes und die Umsetzung von zusätzlichen, freiwilligen Maßnahmen gemeinsam mit der Landwirtschaft wichtige Bausteine des Schutzkonzeptes dar. Hierzu gibt es ein spezielles Programm, aus dem teilnehmende Landwirte eine finanzielle Förderung erhalten.

    Hilfsprogramme in Stadt und Landkreis Würzburg

    Diese sogenannten Feldhamster-Hilfsprogramme werden in Stadt und Landkreis Würzburg durch den Landschaftspflegeverband des Landkreises Würzburg im Auftrag der Regierung von Unterfranken koordiniert. Ansprechpartner für die Landwirte ist Heiko Lanig. Janina Kempf vom Landesbund für Vogelschutz erläuterte den Stadträtinnen und Stadträten zum Abschluss ihre langjährige Arbeit als Betreuerin der Feldhamsterschutzmaßnahmen im Landkreis Kitzingen. Sie betonte dabei, dass für eine erfolgreiche Umsetzung vor allem eine vertrauensvolle und langfristige Zusammenarbeit mit den Landwirten sowie eine intensive Öffentlichkeitsarbeit von zentraler Bedeutung sind.

    Schutz des FeldhamstersDer Feldhamster gilt als ein wichtiger “Architekt” des Lebensraums in der Agrarlandschaft. Das Tier trägt durch die Anlage seiner umfangreichen Gangsysteme unter anderem zur Bodendurchlüftung und Durchmischung bei und schafft so nebenbei auch Lebensstätten für viele andere Lebenwesen. Hinzu kommt: Maßnahmen zum Schutz des Feldhamsters fördern auch viele andere Tier- und Pflanzenarten der Feldflur – wie beispielsweise das Niederwild oder Feldvögel. Der Zustand der Feldhamsterpopulationen ist daher ein wichtiger Indikator für eine intakte Agrarlandschaft. Aus diesen Gründen steht der Feldhamster auch unter dem Schutz des europäischen Artenschutzrechts. Eingriffe in seinen Lebensraum sind deshalb immer nur dann möglich, wenn es nicht zu einer Verschlechterung des Erhaltungszustandes der Feldhamsterpopulation kommt.Quelle: Stadt Würzburg

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