Das dreigeschossige Haus mit seiner Pilaster-Gliederung an der Vorderfront und dem fünfachsigen Mansardendach beheimatete zunächst den Glocken- und Kanonengießermeister Ignatz Kopp. „Er war der Eigentümer und außerdem Lehrherr von Balthasar Neumann", betont der jetzige Hausherr, Pfarrer Gerhard Zellfelder. Später war darin das Weinhandelshaus Stöhr untergebracht. Die evangelische Kirchengemeinde erwarb das Gebäude vor 80 Jahren für die Nutzung als Pfarrhaus.
Während die Deutschhauskirche die Bombennacht vom 16. März 1945 fast unbeschadet überstand, brannte das Pfarrhaus völlig aus. Die Fassade blieb jedoch glücklicherweise erhalten. Nach dem Wiederaufbau wurde die originale Fassade 1958 wiederhergestellt. Deswegen gehört das Gebäude mit zu den schönsten erhaltenen Bürgerhäusern Würzburgs.
Vor 51 Jahren wurde die verputzte Fläche in Fresko-Technik mit einem kräftigen Gelb versehen, erklärte Restaurator Alfred Mühlberger. Das bedeutet: Die Farbe wurde in den noch feuchten Putz gestrichen. Mühlberger: „Die Architekturteile wie Gesimse, Pilaster, Lisenen, Kapitelle und das Portal erhielten eine Fassung in Kalk-Kaseintechnik und heben sich aufgrund der grauen Farbe ab." Teilflächen wurden in Öltechnik vergoldet, hebt er hervor.
Weil die Farbfassung aus dem Jahr 1958 zwar verstaubt, ansonsten aber noch ein einem guten Zustand war, entschloss man sich nun, die Fassade nicht neu zu streichen, sondern nur vorsichtig zu reinigen. Kleine Löcher in der Fassade werden zudem ausgebessert und der Farbgebung angepasst.
„Die Sanierung war dringend notwendig", begründete Friedrich Wiesinger, Bautechniker der evangelischen Gesamtkirchenverwaltung, die rund 40 000 Euro teure Maßnahme. Diese Summe beinhaltet einen denkmalpflegerischen Mehraufwand von 10 000 Euro. 95 Prozent der Kosten übernimmt die Evangelische Landeskirche. Wiesinger: „Die Unterfränkische Kulturstiftung des Bezirks sagte einen Zuschuss von 1500 Euro zu".
Der Gemeinde Deutschhauskirche entstehen keine Aufwendungen.