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WOLKSHAUSEN: Feige Schüsse auf Kater Sammy

WOLKSHAUSEN

Feige Schüsse auf Kater Sammy

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    Wieder geheilt: Vanessa Himmel hält Sammy im Arm. Der Kater aus Wolkshausen wurde mit einem Luftgewehr in den Kopf geschossen. Inzwischen geht es ihm wieder gut.
    Wieder geheilt: Vanessa Himmel hält Sammy im Arm. Der Kater aus Wolkshausen wurde mit einem Luftgewehr in den Kopf geschossen. Inzwischen geht es ihm wieder gut. Foto: Foto: Claudia Schuhmann

    Die Straße vor ihrem Haus ist kein gutes Pflaster für Katzen. Das weiß Andrea Himmel aus leidvoller Erfahrung. Zwei ihrer Stubentiger wurden dort bereits überfahren. Dass nun aber auf ihren Sammy auch noch geschossen wurde, findet die Wolkshäuserin doch ein starkes Stück.

    Kater Sammy liebt ein ruhiges Leben. Entweder wandert er draußen umher oder man findet ihn schlummernd im Haus von Familie Himmel, wo er geboren wurde. Doch als das freundliche Tier eines Tages Anfang Dezember nach Hause kam, fand ihn Andrea Himmel allzu ruhig. Teilnahmslos saß Sammy da und zeigte keinerlei Interesse an seinem Futter. Dann bemerkte sein Frauchen, dass die rechte Backe des Katers anzuschwellen begann – das Auge wurde immer kleiner.

    Ein Abszess, dachte Andrea Himmel und brachte Sammy zum Tierarzt nach Ochsenfurt. Denn sie vermutete, Sammy habe sich bei einer Rangelei mit einer anderen Katze verletzt. Als der Tierarzt auf den Abszess drückte, schoss oben aus Sammys Kopf eine Eiterfontäne. Das Loch über dem rechten Auge hatte wegen des Fells zuvor niemand bemerkt.

    Erst als der Tierarzt den Kater betäubte und das Fell abrasierte, fand er die Ursache für den Abszess: Ein kleines Metallkügelchen steckte oberhalb des Auges zwischen Haut und Schädelknochen. Auf den Kater war mit einem Luftgewehr geschossen worden, erkannte der Veterinär. Das herausoperierte Projektil hat Andrea Himmel mit nach Hause genommen.

    Sie und ihre Familie sind erzürnt. Obwohl sich Sammy gut erholt hat und auch sein Futter nicht länger verschmäht, suchen sie mit ihrer Geschichte die Öffentlichkeit. Die Wolkshäuserin hat keine Idee, wer da zum Luftgewehr gegriffen und ihren Kater ins Visier genommen haben könnte. Einen Jäger möchte Jürgen Maier, Chef der Ochsenfurter Polizei, als Täter ausschließen. „Ein Luftgewehr ist keine Jagdwaffe“, sagt Maier. Es sei grundsätzlich verboten, auf Katzen zu schießen, erläutert er die Rechtslage. So etwas sei ein Vergehen nach dem Tierschutzgesetz, da dem Tier unnötig Schmerzen zugefügt würden.

    Und auch nach dem Jagdrecht sei nur ein einziger Fall denkbar, in dem eine Katze erschossen werden dürfe, so Maier: Nämlich dann, wenn der Jäger die Katze mehr als 200 Meter von bebautem Grund entfernt in seinem Revier beim Wildern erwischt. Dann aber würde kein Luftgewehr verwendet.

    „Ein Luftgewehr darf jeder über 18 kaufen und bei sich zu Hause haben“, sagt Jürgen Maier. Wenn das Projektil das befriedete Besitztum nicht verlasse, dürfe damit beispielsweise im Garten auch geschossen werden. Immer wieder würden Schüsse auf Hunde oder Katzen angezeigt, sagt der Beamte. „Wenn wir den Täter ermitteln können, leiten wir das an die Staatsanwaltschaft weiter, denn so etwas ist kein Kavaliersdelikt.“

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