Sommerhausen macht sich am 17.August zum Festival. Der Altort liefert das Ambiente, wird Bühne, Tisch, und Theke für ein hochwertiges und sinnliches Kultur- und Konzertereignis. Einen Sommerabend lang im spätmittelalterlichen Marktflecken von Bühne zu Bühne flanieren, die Kunst in den Galerien, die Weine, die Gastronomie - fertig ist das Festival.
"Kleines Dorf - großes Festival", sagt Projektmanager Herbert Löw, "da steckt ein Charme drin, der nachvollziehbar ist". Da muss nichts neu erfunden werden, um etwas Einzigartiges zu haben. Sommerhausen soll ganzheitlich erlebbar sein: ein Ticket, sechs Konzerte, fünf Stunden Sommerhausen pur.
Ein Festival mit Anspruch, ohne elitär sein zu wollen
Die Bartholomäus-Kirche und der Bürgersaal im Rathaus werden bespielt, Schlosshof, Plan, Mönchshof und der Platz vor dem Vogelhaus. Etwa 40 Minuten dauert ein Konzert, dann ist Zeit für einen Orts- und Stilwechsel. Andalusischer Flamenco, CubaBoarisch, HardRockClassic, ein Beatles Close up, Liedermacher Beckmann und das Revival von Simon und Garfunkel sind gebucht - alles gefeierte Musiker. Die Zielgruppe ist mit dem Künstlerprogramm und dem Standort Sommerhausen definiert. Die Vision der Macher: Das Sommerhausen Festival kann ein richtiges Musikfestival werden mit Anspruch, ohne elitär sein zu wollen.

Das Konzept präsentierten Bürgermeister Fritz Steinmann und Herbert Löw, der mit seiner Künstler- und Kulturmanagementagentur in Sommerhausen beheimatet ist. Eine Kostprobe lieferte Reinhold Beckmann. Als Liedermacher und Chansonnier ist er einer der Bühnenkünstler. Beckmann kommt, wie man ihn kennt, als Moderator und geht sodann als Musiker auf die Bühne, nachdem geklärt ist, dass Herbert Löw nicht mit Jogi Löw verwandt ist. Das Vertrauen in das Sommerhausen Festival ist hergestellt, in die Nationalmannschaft noch nicht. Stellte er an diesem Abend in der Residenzgaststätte B.Neumann seine neue CD "Freispiel" vor, wird er im August mit seiner fünfköpfigen Band auftreten. Beckmann: "Es gibt nichts Schöneres, als draußen live zu spielen".
"Es steckt viel Herzblut und Leidenschaft in unserem Festival."
Stefan Diroll, Mit-Initiator
Mehr als drei Jahre beschäftigen sich die Initiatoren - Stefan Diroll, Günter Hassold und Markus Schwarz - alle drei Marktgemeinderäte - bereits mit der Idee, etwas Neues, Originäres zu wagen, von den Vereinen und für die Vereine, denen es zu Gute kommen soll. "Das war immer das Ziel", sagt Diroll, "und auch dass Vereine und Bürger, alle an einem Strang ziehen, etwas Neues schaffen." Es sei ein Festival aus der Mitte der Bürgerschaft. Diroll spricht von mehr als 40 Sitzungen, um ganz Sommerhausen zu gewinnen: "Es steckt viel Herzblut und Leidenschaft in unserem Festival."
Bürgermeister Fritz Steinmann hätte sich gleich aufgeschlossen gezeigt und steht nun an der Spitze des Festival-Gremiums. Die Marktgemeinde tritt als Veranstalter auf und ist in Vorleistung gegangen. Das Kostenvolumen für das Kulturprogramm wurde auf Nachfrage als im "unteren sechsstelligen Bereich" liegend benannt. Mit der Sparkasse Mainfranken als Hauptsponsor, mit Sponsoren für jede Bühne sowie den Eintrittsgeldern scheint es derzeit möglich, das Festival "einigermaßen kostendeckend" hinzukriegen, so Steinmann. Spielraum bleibe bis zu einem gewissen Grad bei den Besucherzahlen, allerdings soll jeder einen angenehmen Abend haben. Erlöse aus Getränken und Gastronomie werden bei den jeweiligen Akteuren bleiben, die sich Besonderes ausdenken wollen. Food-Trucks und Catering wird es ergänzend zur örtlichen Gastronomie geben. Erwartet werden 2000 bis 2500 Besucher.
1600 Karten sind schon verkauft
Die durchaus schwierige Wahl des Termins fiel auf Samstag, 17. August, Halbzeit in den Sommerferien. Ein Risiko? Es hat sich gezeigt, dass gar nicht so viele im Urlaub sind, sagt Günter Hassold. Und die Hotels hätten den Zeitpunkt begrüßt. Es ist eine veranstaltungsarme Zeit, das Festival insofern willkommen, auch mit Blick auf die Menschen, die am Main Urlaub machen. Der Vorverkauf scheint den Machern recht zu geben. 1600 Karten seien bislang verkauft, heißt es. Der Vorverkauf war zum Weihnachtsmarkt gestartet und hatte diesen als Multiplikator für den neuen Event genutzt. Überhaupt werden die Infrastruktur und die Erfahrungen aus dem Advent für das Pendant im Sommer hilfreich sein. Parkplätze, erklärt Bürgermeister Fritz Steinmann, sind genügend da. Auf den Mainwiesen und am Main entlang seien es bis zu 1500.
Karten für das Sommerhausen Festival berechtigen zum Eintritt in den Altort und allen Konzerten. Erhältlich sind sie in den Tourist-Informationen in Sommerhausen und Würzburg, Mainticket Geschäftsstellen der Main-Post sowie reservix.de. Info: www.sommerhausenfestival.de