Der Autor Dr. Heinrich Hoffmann wollte mit seiner ganz bewusst grausamen Erzählung den Kindern einen ordentlichen Schrecken einjagen und sie damit von jeglichem Unfug fernhalten. Ein pädagogisches Konzept, das so heute keine Gültigkeit mehr hat und auch wohl nicht mehr funktioniert.
Den „Struwwelpeter“ spielt in Röttingen der Wiener Schauspieler Martin Muliar. In dem klassischen Kostüm bringt er die Verse nicht einfach so rüber, sondern verpackt sie auf der verlassenen Ruine im Hof der Burg Brattenstein richtig fetzig. Die beiden schwänzenden Schulkinder Paul (Alexander Zirkler) und Marie (Iris Wolf) überzeugen ihre Mutter (Susanne Mitterer), allen sieben schaurigen Geschichten zu lauschen.
Als Struwwelpeter bei Paul mit der großen Schere zuschlägt, klappt dieser seinen Daumen einfach nach innen und das strömende Blut wird mit zwei roten Seidentüchern dargestellt. Bevor alle Kinder in richtige Trauer fallen, lässt er gleich wieder seine Daumen schnalzen und alle sind erleichtert.
Als Minz und Maunz, die Katzen agieren Hausers siebenjährige Tochter Chiara-Marie und Jenny Thost auf der Bühne. Am Ende sind sich alle darüber einig, dass Eltern dazugelernt haben und Kinder mit viel Liebe und Vertrauen erzogen werden müssen, um „Struwwelpeter-Erlebnisse“ zu vermeiden. Die musikalische Umsetzung hat Heimo Trixner übernommen.
„Struwwelpeter & Friends“ kommen nochmals auf die Bühne am 3., 4. und 5. Juni jeweils um 10 Uhr und am Samstag 7. Juni um 16 Uhr. Informationen und Kartenvorbestellungen unter Tel. (0 93 38) 97 28$55, per Fax (0 93 38) 205 oder E-Mail info@roettingen.de und via Internet www.festspiele-roettingen.de