Liebe, Mord und Zirkus; das sind an sich schon Begriffe, die ein kurzweiliges Theaterstück erwarten lassen, aber wenn die Protagonisten dann auch noch aus Lindenholz bestehen, kann man gespannt sein, was einen da erwartet.
Wie jedes Jahr organisierte der Kulturverein Waldbüttelbrunn anlässlich der Bartholomäus Kirchweih ein kulturelles Ereignis in der Alten Kirche. Dieses Jahr verzauberte hier das Hohenloher Figurentheater die Zuschauer mit dem Stück „Varieté Olymp“.
Die Puppenspieler Johanna und Harald Sperlich ließen 18 Figuren vor der Kulisse eines Wanderzirkus‘ wie lebendige Artisten durch die Manege wirbeln und Zaubertricks vorführen. Und wie in einem normalen Zirkus klatschte das Publikum nach jeder Nummer. So gefangen waren die Zuschauer von der Geschichte, dass es keinen Unterschied zu machen schien, dass ein Nagelbrett für eine Holzfigur nicht annähernd so schmerzhaft ist wie für einen Menschen.
Genauso wirkte es fast als agierten menschliche Schauspieler, als sich der Fakir in die Artistin verliebte. Und als der Trick mit dem zersägten Menschen schief ging und klar wurde, dass der Magier ermordet war, ging ein erschrockenes Raunen durchs Publikum.
Die beiden, die bei dem Stück die Fäden in der Hand hatten, stammen aus Familien, in denen das Puppenspiel seit 150 Jahren Tradition ist.