Licht, Kamera und Action: In den Räumlichkeiten der Main-Post wurden jüngst erste Szenen für den Jugendfilm „Dylan Papermoon“ gedreht. Und das obwohl die Geschichte in der Zeit der 1920-er Jahre und in den Städten Brooklyn/New York und Berlin spielt.
Warum also Würzburg? Weil Regisseur Rene G. Daniel gebürtiger Würzburger ist und seine Heimat Teil des Films sein soll. Im Mai sollen auch in Gassen der Würzburger Altstadt Szenen gedreht werden.
Die in der Main-Post gedrehte Einleitungsszene wird in dem Film der Rückblick eines alten Manns sein, der die Geschichte des jungen Dylan Papermoon erzählt, eines kleinen Junge, der im Besitz einer geheimen Formel ist und deshalb von der Mafia und dem FBI verfolgt wird. Die Idee dazu bezog Regisseur und Autor Rene G. Daniel aus der Lebenserfahrung seines Urgroßvater, der Zeitungsjunge in Berlin um 1918 bis 1925 war. Aus der Geschichte schrieb Daniel ein fiktives Drehbuch nach dem Prinzip: „David gegen vier Golliate“. Ende 2017 soll der Film dann in den Kinos zu sehen sein.
„Klappe die fünfte“ – wie war noch gleich der Text? Schauspieler müssen sich nicht nur auf ihren Text konzentrieren, sondern auch auf Gestik und Mimik. Sie müssen sich richtig bewegen und – Texthänger. Von vorne. Doch nicht nur die Schauspieler müssen „perfekt“ sein, auch das Licht muss stimmen und die Position der Kamera besprochen werden.
Medienpsychologe Jo Groebel spielt im Film einen „alten Mann“ und einen Inspektor. Über die Figur des „alten Manns“ verrät der Regisseur nichts, „denn sie soll bis zum Schluss ein Geheimnis sein.“ Bis die Szenen im Kasten waren, mussten sie mehrmals wiederholt werden.
„Gelitten“ hat darunter vor allem Jo Groebel, der dabei immer wieder vom Stuhl aufstehen musste: „Ich hab gestern Sport gemacht, hätte ich das mal besser nicht“, warf er sichtlich amüsiert in den Raum. Wie es dazu kam, dass eine wissenschaftliche Größe wie Groebel in dem Film mitspielt? – Rene G. Daniel und er haben sich schon mehrmals auf der Berlinale getroffen und sind Freunde geworden, sagt Daniel.
Die Hauptrolle im historischen Teil des Films, den kleinen Dylan Papermoon, spielt der 13-jährige Dylan Schröder aus Neuses. Und die Namensübereinstimmung ist nicht etwa Zufall. Dylan spielt Dylan – das war die Idee des Autors. Die Filmfigur sollte den Namen seines Neffen bekommen, denn der sollte von Beginn an die Rolle übernehmen. Für Dylan ist es die erste Filmrolle, die er nun schon seit einem Jahr einspielt.
„Der Junge ist wie ich, man merkt, dass die Rolle für mich vorgesehen war“, sagt Dylan Schröder. Der Schüler steht in den Ferien und an den Wochenenden vor der Kamera. „Das lustigste ist, wenn man den Text vergisst“, schwärmt der junge Schauspieler. Dass der Film in einer Zeit spielt, in der er noch gar nicht gelebt hat, stört den 13-Jährigen nicht. Im Gegenteil: „Ich finde die Autos und die Kleidung super und sonst merkt man den Unterschied nicht.“
„Dylan Papermoon steht stellvertretend für alle Straßenkids der Welt. Es geht um den Kampf zu überleben und um den Kampf, ein besseres Leben zu haben, in der der soziale Stand keine Rolle spielt“, so erklärt der Autor die Botschaft des Films.