Seit mittlerweile 20 Jahren liefert die Systherms GmbH Ofensysteme zur Wärmebehandlung von Werkstoffen in die ganze Welt. Am Firmensitz in Waldbüttelbrunn haben sich die Gründer Paul Heilmann und Günter Reuß aus diesem Anlass mit Geschäftspartnern und Weggefährten aus den letzten zwei Jahrzehnten zur Jubiläumsfeier getroffen.
Zwischen weißen Stehtischen und Couchgarnituren schlendern die rund 50 Gäste aus dem In- und Ausland durch das eigens aufgebaute Festzelt, Häppchen und Cocktails werden gereicht, man unterhält sich, ein Barista zaubert Kaffee-Spezialitäten, die mit Lächeln serviert werden.
Individuelle Fertigungen für den Weltmarkt
Im schönen Ambiente geben die Firmengründer einen Überblick über die Entwicklung vom Start-up zum Global Player. Qualität, Know-how, Innovation und Service sind die Pfunde, mit denen das Unternehmen heute am Weltmarkt wuchert. Von Anfang an waren dabei nicht die großen Stückzahlen das Ziel: „Wir wollen bewusst klein und flexibel bleiben, das ist der Schlüssel unseres Erfolgs“, sagt Geschäftsführer Günter Reuß. Rund 300 Anlagen hätten so bis heute die Montagehallen des Fertigungspartners verlassen, „für jeden Auftraggeber individuell konfiguriert und maßgeschneidert für den jeweiligen Einsatzzweck.“
Auf der Kundenliste stehen dabei Unternehmen wie Air France, Singapore Airlines, Daimler, Volvo, Bosch oder MTU. Im Firmengebäude wird den Gästen mittels einer Simulation Steuerung und Betrieb eines Ofensystems demonstriert, per Shuttlebus kann man in Gössenheim auch einen Blick in die Fertigung des Unternehmens werfen.
Startschwierigkeiten beim italienischen Zoll
Als zum Ende des Abends beim Abschlussfeuerwerk die Raketen in den Nachthimmel steigen, denkt vielleicht auch Paolo Frova, früher Systherms-Vertreter in Italien und heute Mitgesellschafter, noch einmal an den Dienststellenleiter einer deutschen Zollbehörde. An den hatte nämlich zuvor schon Mitgründer Paul Heilmann in einer Anekdote aus der Gründungszeit erinnert: Einer der ersten Öfen, die nach Italien geliefert wurden, war beim Zoll gestoppt worden. Die Transportformulare waren falsch ausgefüllt, die Behörde verlangte die Zahlung der Umsatzsteuer in Höhe von 120 000 DM. Heilmann rief den Leiter an, erklärte ihm, dass die Firma ganz am Anfang stünde und dass Geld nicht aufbringen könne. Der Beamte zeigte Verständnis, erbat sich Bedenkzeit. Nach einer Stunde rief er zurück: „Alles geklärt, der Kunde übernimmt die Umsatzsteuer für Sie.“