(ehe) Wenn die Ruhefrist von Gräbern abgelaufen ist, geht die Grabpflege in die Verantwortung der Gemeinde über. Besonders im alten Friedhof in Waldbrunn waren in den vergangenen Jahren vermehrt nicht mehr genutzte, so genannte offen gelassene Grabstätten zu verzeichnen, nachdem Bestattungen nur noch im neuen Friedhof vorgenommen werden. Dies führte dazu, dass diese auch nicht mehr gepflegt wurden. Teilweise wild wucherte das natürliche Grün auf diesen Flächen und sorgte für wenig Freude.
Häufiger schon hatte sich der Gemeinderat mit der Frage beschäftigt, wie die Flächen der nicht mehr genutzten Gräber kostengünstig und pflegeleicht gestaltet werden können. Eine Einsaat der Grabflächen mit Rasen schien dem Gemeinderat zwar einfach, schied aber wegen der notwendigen ständigen Mäharbeiten aus. Bei der Suche nach Lösungsmöglichkeiten stieß Bürgermeister Hans Fiederling auf eine Fachfirma aus Kornwestheim, die sich unter anderem auch auf die Begrünung von Grabstätten spezialisierte.
Ein nicht mehr genutztes Grab diente zunächst als Musterfläche, die mit den flachen und extrem langsam wachsenden Bodendeckern angelegt wurde. Ähnlich wie bei Rollrasen werden die Pflanzen auf Kokosmatten kultiviert und verlegefertig geliefert. Die Pflanzen lassen sich dadurch sehr zeitsparend verlegen. Sofort nach Fertigstellung zeigt sich die Fläche in vollem Bewuchs. Durch das langsame Wachstum bedürfen die Pflanzen auch nur eines geringen Pflegeaufwands. Schließlich fand die Musterfläche allgemeine Zustimmung im Gemeinderat. In Vorbereitung der beiden Friedhöfe für Allerheiligen wurden deshalb weitere acht nicht mehr genutzte Grabstätten von den Mitarbeitern des gemeindlichen Bauhofs bepflanzt.