(ps) Am Patroziniumsfest der Pfarrkirche St. Johannes der Täufer wurde am fränkischen Marienweg von Wüstenzell in Richtung Homburg an der bayerisch-baden-württembergischen Grenze ein Flurkreuz eingeweiht. Es soll die Vorbeiziehenden zu Ruhe und Besinnung einladen. Pfarrer Eberhard Ritter erinnerte bei der Segnung an die Ehrerbietung von früher, als man noch beim Vorbeigehen an einem Kreuz den Hut zog und Gottes Segen erbat. Der Gesangverein Wüstenzell und die Kirchenkapelle umrahmten den feierlichen Akt.
Initiator für dieses Schmuckstück in der Wüstenzeller Flur mit dem Namen „Weich“ unterhalb des Weinberges Klosterberg war Winfried Kohlhepp, der das 180 Jahre alte Grabkreuz im Dezember 1985 von Siegfried Müller geschenkt bekam. Verbunden damit war die Bitte, einen geeigneten Platz in der Wüstenzeller Natur zu finden.
Kohlhepp restaurierte das Kreuz und errichtete es im Herbst 2008 auf einem Sockel aus Wüstenzeller Sandstein. Doch auch die Gestaltung des Umfeldes beschäftigte ihn. Bürgermeister Klaus Beck war begeistert von dem Vorhaben. Die Planung und Koordination übernahm Kohlhepp, 850 Euro Materialkosten die Gemeinde und die Gemeindearbeiter Arthur Mattern und Heiko Weiß unterstützten den Macher.
Auf einen Aufruf im Mitteilungsblatt Holzkirchen meldeten sich 16 freiwillige Helfer. Hermann Laudenbacher lieferte Schotter an, Willi Fiederling sorgte dafür, dass große Buntsandsteine angefahren und versetzt wurden. Dann wurde das Fundament für die Sitzgruppe und den großen Findlingsstein erstellt. Mit kostenfreiem oder äußerst günstigem Material zeigten acht Firmen ihr Wohlwollen für das Objekt.
In diese Anlage wurde neben einer Sitzgruppe ein Findlingsstein gesetzt mit einer Tafel, die die Geschichte dieser Gemeindeflur aufzeichnet. Erstellt wurde das Dokumentation von Bernhard Weigand. Ein Abriss der Gemeindegeschichte, die 775 begann, als Kaiser Karl der Große den Klosterbesitz des Benediktinerklosters Holzkirchen, darunter auch Weinberge, an die Reichsabtei Fulda schenkte, ist auf der Tafel zu lesen.
Auch Bürgermeister Klaus Beck war begeistert vom neuen Schmuckstück in Wüstenzell. Er lobte die 15 Helfer, die 520 Stunden Arbeitszeit geleistet hatten, besonders den „Motor“ des Ganzen, Winfried Kohlhepp.