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OCHSENFURT: Fotografin setzt Ochsenfurter Geschäftsleute in Szene

OCHSENFURT

Fotografin setzt Ochsenfurter Geschäftsleute in Szene

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    Düsterer Ort: Die Ölmühle im Thierbachtal diente als Kulisse für die Fotoaktion von Anke Hartenstein.
    Düsterer Ort: Die Ölmühle im Thierbachtal diente als Kulisse für die Fotoaktion von Anke Hartenstein.

    Das hatte sich die Fotografin Anke Hartenstein-Stryjski nicht im Traum vorgestellt, als ihr eine ganz besondere Idee kam. Jetzt ist sie richtig im Stress, um diese Idee umzusetzen. Selbstständig seit 2004, hat die 31-jährige 2006 in Ochsenfurt in der Sterngasse ihr Atelier eröffnet. Klassische Werbung für Firmen und Kataloge ist ihr Metier. Eigentlich hat sie gut zu tun und ist ausgelastet. Doch ihr schwebte etwas Kreatives vor. Sie wollte eigene Ideen entwickeln und künstlerisch gestalten.

    Als sie so durch ihre Heimatstadt lief und sich umschaute, dachte sie: „Eigentlich ist es doch richtig schön hier. Das Ambiente stimmt, doch die kleinen interessanten Geschäfte, die die Stadt gestalten, gehen verloren.“ Die Diskussionen in der Presse über Leerstände und Verkehrsberuhigung brachten sie auf die zündende Idee. „Es wäre doch toll, ein Projekt über die Ochsenfurter Geschäfte zu machen“, überlegte sie. Viele Geschäftsleute seien schon lange da, andere hätten es gewagt, neu zu eröffnen, und die meisten kämpften sich durch und erhielten die Stadt am Leben.

    Gedacht, getan. Anke Hartenstein-Stryjski wollte die Geschäftsleute dem Betrachter so zeigen, wie man sie sonst nicht sieht. Es sollte nicht das klassische Berufsporträt sein. Die Menschen, die Geschäftsinhaber, aber auch die Mitarbeiter, sollten in ungewöhnlichen Situationen abgelichtet werden. Nicht der Handwerker oder Verkäufer bei seiner täglichen Arbeit, sondern eben einfach anders.

    Doch alleine konnte sie dieses Projekt nicht umsetzen. Und so entwickelte sie ein Konzept, erstellte eine Mappe und marschierte damit zu Harald Domin, dem Vorsitzenden des Ochsenfurter Verkehrsvereins. Der war sofort begeistert. Im Verkehrsverein wurde das Projekt diskutiert. Man war sich einig, die Trägerschaft dafür zu übernehmen und es zu unterstützen. Mehr als 80 Geschäftsleute wurden angeschrieben.

    Die Resonanz war überwältigend. Eigentlich hatte Anke Hartenstein-Stryjski an ein kleines Projekt gedacht. „Mit vielleicht 20 Geschäftsinhabern hatte ich gerechnet“, erklärt sie. Doch ihre Idee begeisterte viele. Knapp 50 Geschäfte haben bereits ihre Zusage erteilt. „Das war ja fast ein Selbstläufer“, erklärt die Fotografin.

    Und genau das verursacht ihr jetzt den Stress. Für jedes Geschäft entwickelt sie ein eigenes Konzept, um Inhaber und Mitarbeiter in Szene zu setzen. Sie geht dabei auch auf die Ideen der Geschäftsleute ein. Die Menschen, denen man in den Ochsenfurter Geschäften tagtäglich begegnet, sind auf den Fotos ganz anders abgebildet: märchenhaft, fantasievoll, an Filmszenen a la Hollywood erinnernd. Manchmal muss man nicht nur zweimal, sondern ganz intensiv hinschauen, um seine Mitmenschen zu erkennen.

    Anke Hartenstein-Stryjski hat als Profi genaue Vorstellung von den Fotoshootings. Diese werden vorher mit den Akteuren durchgesprochen, so dass das perfekte Foto schnell im Kasten ist. „Toll finde ich, dass die Leute so gut mitmachen“, erklärt die Fotografin. „Wir haben dabei richtig Spaß. Auch, wenn sich der eine oder andere die Situation nicht vorstellen kann. Es wird richtig Theater gespielt.“

    Die Bilder werden am 8. Dezember in den beteiligten Ochsenfurter Geschäften zu sehen sein. Geplant ist eine Ausstellungseröffnung vor dem Rathaus mit anschließendem Stadtrundgang. Es gibt auch einen Stadtplan, der alle Teilnehmer aufzeigt.

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