Rund 100 neue Mitarbeiter, hauptsächlich Ingenieure, wurden in den letzten fünf Jahren eingestellt. Unter anderem lieferte man 400 Riesenmagnete für das gigantische Urknall-Experiment in Genf (CERN). Wir sprachen mit Geschäftsführer Peter Stephan.
Frage: Herr Stephan, am morgigen Mittwoch sind Sie zu Gast im Deutschen Museum in München. Was machen Sie dort?
Peter Stephan: Wir übergeben dem Museum ein Modell unserer Magneten, die wir für den weltgrößten Teilchenbeschleuniger in Genf gebaut haben. Dieses Modell aus Originalteilen ist eine halbe Tonne schwer.
Was überwiegt bei Ihnen: Der Stolz, dass Ihre Firma an der so genannten „Weltmaschine“ in Genf beteiligt ist - oder die Enttäuschung über deren Anlaufschwierigkeiten?
Stephan: Natürlich sind wir stolz. Das zeichnet uns als Hightech-Unternehmen aus. Wir werden oft darauf angesprochen. Denn viele hatten das von einem Würzburger Unternehmen nicht erwartet. Und mit den technischen Problemen beim Start von CERN hatten unsere Magnete nichts zu tun.
Auch beim in Frankreich geplanten internationalen Fusionsreaktor Iter wollen Sie mitmischen...
Stephan: Die Hälfte der großen Magnete sollen als europäischer Beitrag laufen. Einen Prototypen haben wir schon gebaut und Vorstudien gemacht. Deshalb sind wir zuversichtlich, den Auftrag zu bekommen. Er wird im Sommer ausgeschrieben.
Wären das wieder Riesenmagnete wie bei CERN?
Stephan: Sie wären sogar viel größer und wesentlich komplizierter zu fertigen. Ein solcher Magnet wiegt 100 Tonnen. 18 Stück davon würden wir liefern. Wegen der Größe müssten wir wohl vor Ort in Frankreich fertigen.
Sie haben in den letzten Jahren ihr Personal um die Hälfte aufgestockt. Brauchen Sie noch mehr Leute?
Stephan: Je nach wirtschaftlicher Lage wollen wir bis 2011 von derzeit 280 auf 400 Mitarbeiter wachsen. Wir sind auf der Suche nach Fachkräften, die mobil sind. Denn wir sind in ganz Europa im Einsatz. Allein in Finnland hatten wir zeitweise 80 Leute.
Welche Aufgabe haben sie dort?
Stephan: So wie wir ausgediente Kernkraftwerke wie in Niederaichbach zurückbauen, sind wir auch an Neubauten beteiligt. Nahe der finnischen Stadt Rauma wird gerade ein Reaktor gebaut. Wir haben die Sicherheitshülle, Personalschleusen und Beckenauskleidungen für die Zwischenlagerung konstruiert.
Und wo sind Sie mit Ihrer Umwelttechnik unterwegs?
Stephan: Seit drei Jahren bauen wir den Bereich Rauchgasreinigung auf, derzeit mit Aufträgen in Rumänien und Israel. Rund 50 Mitarbeiter sind hier beschäftigt. Gerade in Osteuropa gibt es großen Nachholbedarf.