Neue Wege geht die Firma Scheuermann GmbH & Co. - Natursteingewinnung KG aus Kleinrinderfeld bei der Rekultivierung von Konversionsflächen nach dem Natursteinabbau. Auf einer Fläche von fast zwei Hektar (ha) hat das Unternehmen bei Kirchheim gemeinsam mit dem Bund Naturschutz und der Unteren Naturschutzbehörde (UNB) am Landratsamt Würzburg eine freiwillige Biotopentwicklung geplant und umgesetzt. Folgende Informationen sind einer Pressemitteilung der Gemeinde Kirchheim entnommen.
Auf der Fläche in der Nähe des Sellenbergs wurden Wasserflächen angelegt, ebenso Lesesteinhaufen für Kleintiere wie Zauneidechsen oder auch Flächen für die Sukzession eines Trockenrasens. Das Unternehmen plant neben diesem Vorhaben noch weitere Flächen im Umfeld freiwillig aufzuwerten.
„Es war uns sehr wichtig und eine Herzensangelegenheit auf der Fläche deutlich mehr an Rekultivierung umzusetzen, als was gesetzlich notwendig ist“ so Philipp Scheuermann, Geschäftsführer der Natursteinfirma. Bei dem Projekt wurden nun drei Wasserstellen angelegt, die Abdichtung dieser erfolgte nicht wie üblich mit Teichfolie welche die Gewässer aufheizen kann, sondern mit Sägeschlamm, einem Naturmittel aus der Natursteinproduktion des Unternehmens. „Das Gesteinsmehl ist ein Naturprodukt, welches regelmäßig beprobt wird, und eignet sich aufgrund der Beschaffenheit optimal für eine naturnahe Abdichtung der Teiche“, so Produktionsleiter Dieter Glos.
„Das ist eine tolle Initiative der Firma Scheuermann, welche in enger Zusammenarbeit mit Antje Boyks, Christian Stück und Frank Teitscheid aus Kirchheim weiter entwickelt werden konnte und unserem Naturraum zusätzliche hochwertige Flächen zur Verfügung stellt“, erklärt Armin Amrehn der Kreisvorsitzende des Bund Naturschutz im Landkreis Würzburg. Neu ist, dass die Firma Scheuermann als erste im regionalen Umfeld nun auch ein Ökokonto führt, in welchem die freiwillige Ausgleichsmaßnahme eingebracht werden und auch für künftige Vorhaben anderweitig verwendet werden kann. Sowohl Harald Engbrecht, Bürgermeister der Gemeinde Kleinrinderfeld, als auch Kirchheims Bürgermeister Björn Jungbauer begrüßten die Initiative und dankten dem Unternehmen .

Es ist ausdrücklich erwünscht, dass die Flächen auch von der Bevölkerung mit Rücksicht zur Naherholung erkundet werden können. „Zwei Tafeln weisen auf das Projekt hin und sollen Interessierten die Möglichkeit der Information geben“, so Armin Amrehn. Alle Beteiligten haben die Hoffnung, dass das Leuchtturmprojekt nun auch bei anderen Unternehmen Schule macht und Nachahmer findet. Auch die Vertreter der örtlichen Jägerschaft begrüßen das Anlagen der Wasserflächen ausdrücklich, da hier auch das Wild hier Tränkstellen finden kann.
„Die Rückmeldungen und gerade auch die Akzeptanz des Bund Naturschutzes und der UNB zeigen, dass wir hier auf dem richtigen Weg sind“, freut sich Philipp Scheuermann. „Steinbrüche können sich so nach ihrer Nutzung zu wertvollen Biotopen für zahlreiche geschützte Tierarten entwickeln."