Das unabhängige Komitee Würzburger Friedenspreis besteht aus Bürgerinnen und Bürger sowie Vertreterinnen und Vertreter von fast 30 verschiedenen Gruppen und Organisationen aus der Stadt Würzburg und Unterfranken. Es ehrt in diesem Jahr Barış Yüksel und das Team der "Würzburger Woche gegen Rassismus" (WWgR) mit dem Friedenspreis. Der 30. Friedenspreis seit 1995 wird am 21. Juli in einer öffentlichen Feierstunde im neuen kleinen Haus des Mainfrankentheaters übergeben, das teilt das Komitee in einem Schreiben mit, dem folgende Informationen entstammen.
Der Würzburger Friedenspreis würdigt Menschen und Gruppen aus der Region, die sich "von unten her" in besonderer Weise für Frieden, Völkerverständigung oder Bewahrung der natürlichen Lebensgrundlagen eingesetzt haben.
1800 Menschen nahmen teil
Dabei spielt der Abbau von Feindbildern eine herausragende Rolle, um die sich die "Würzburger Woche gegen Rassismus" verdient gemacht hat. Die jährlich stattfindenden Projektwochen hatten bisher stark steigende Teilnehmerzahlen – zuletzt im Mai dieses Jahres nahmen an den 22 Veranstaltungen vom Jugendkulturhaus Kairo bis hin zum Kulturspeicher rund 1800 Menschen teil.
Hatte die Vorbereitungsgruppe in den ersten beiden Jahren noch vier bis fünf Mitglieder, kümmern sich heute unter Leitung von Barış Yüksel und Angela Nasimi 30 weitere Ehrenamtliche – überwiegend selbst vom Rassismus Betroffene - in Teams um die Aufgaben. Das Komitee würdigt den engagierten Einsatz des Organisationsteams, seiner Leiterin Nasimi und insbesondere seines Gründers, Motors und Leiters Yüksel.
Eine lange Geschichte rassistischer Gewalt
Für Yüksel stellen rassistische und rechtsextreme Weltbilder keine neue Entwicklung, sondern eine Kontinuität dar: "Leider gibt es eine lange Geschichte an rassistischer Gewalt – insbesondere wenn ich an die Brandanschläge in Mölln, Solingen, Rostock-Lichtenhagen in den 90ern, aber auch an die NSU-Morde oder die Anschläge in Halle und Hanau denke. Rassismus ist ein strukturelles Problem, das die Lebensrealität vieler Menschen leider tagtäglich prägt. Gleichzeitig wächst die Akzeptanz für rechtsextreme Positionen in der Gesellschaft, was ein dringendes Handeln erfordert".
Die Preisverleihung findet am Sonntag, 21. Juli, um 11 Uhr im neuen Kleinen Haus des Mainfrankentheaters statt. Weitere Infos: www.wuerzburger-friedenspreis.de