ESTENFELD (DÄSI) Feiertag im wahrsten Sinne des Wortes: Engelbert und Aurelia Herrmann konnten gestern auf gemeinsame 50 Jahre zurückblicken. Am 7. November 1953 gaben sich die beiden in Steinfeld bei Lohr, wo der Bräutigam zu Hause war, das Ja-Wort.
Eine Entscheidung, die sie nicht bereut haben. Glaubhaft versichern sie beim lebhaften Plausch mit den Gratulanten, dass sie den gleichen Ehepartner jederzeit wieder heiraten würden. Kennen gelernt hat sich das Paar im Fasching 1950, als sich der junge Mann, Jahrgang 1927, am Faschingszug in Estenfeld beteiligt hat. Die Arbeit verschlug ihn zwar immer wieder aus dem Raum Würzburg, doch die Liebe zog ihn zurück. Und auch die 1932 geborene Aurelia scheute keine Mühe, um den Auserwählten zu erfreuen. "Wöchentlich bestimmt zwei Briefe" hat sie ihm während seiner Abwesenheit geschrieben, "weil's ja noch kein Telefon gab". Auch in Steinfeld besuchte sie ihn - mit dem Fahrrad.
Viel und gern haben die beiden gemeinsam getanzt, wenn Zeit dafür blieb. Denn viel Arbeit musste in die Landwirtschaft gesteckt werden, die sie von Aurelias Eltern übernommen hatten. Zudem galt es, vier Kinder und den Haushalt zu versorgen, und auch der Bau des eigenen Hauses war "nicht ganz einfach", erzählt Engelbert Herrmann, der Hobbygärtner und Bienenzüchter. 38 Jahre lang war er Vorsitzender des Obst- und Gartenbauvereins. Steckenpferd seiner Frau sind Handarbeiten.
Sie nehmen an Ausflügen teil und auch die Wallfahrten zum Kreuzberg sind noch nicht zu anstrengend. Und gemeinsam mit vielen Gästen, darunter sieben Enkel und ein Urenkel, wird am Wochenende die Goldene Hochzeit gefeiert.