Als der Anruf von Endemol kam, schaltete Björn Greulich blitzschnell. Für eine Fernsehserie würden Holzlieferungen gebraucht, hieß es. Ob die Greulich GmbH genug trockenes Holz auf Lager hätte, fragte die Produktionsfirma. "Ich hab mir sofort gedacht: Bei der Sendung kann es sich nur um ,Big Brother' handeln", erzählt der Unternehmer.
Er zögerte keine Sekunde mit der Zusage: "Das ist doch ein tolles Angebot." Neben dem Exklusivvertrag springt noch ein Link auf der Endemol-Homepage auf die Website der Greulich GmbH raus, "das ist eine super Werbung für uns", freut sich auch Robert Lohne, der das Zwei-Mann-Unternehmen zusammen mit Greulich betreibt.
Reine Buche sollte es sein, in Topqualität, nicht mehr als 20 Prozent Restfeuchtigkeit. Kein Problem für die Firma, die ihr Holz in einer Trockenkammer lagert. Die Bäume kommen alle aus dem Landkreis, den Wäldern rund um Fuchsstadt, ein Teil sogar aus dem Würzburger Stadtwald. "Das Brennholz darf keinen Qualm verursachen", erklärt Greulich. "Da gibt es Standards, die wir genau einhalten müssen."
Mit einem Lastwagen voller Holzscheite - alle einen halben Meter lang - werden Lohne und Greulich sich auf dem Weg nach Köln machen. "Das lassen wir uns nicht nehmen, das Holz persönlich vorbeizubringen", sagen die Unternehmer, "vielleicht haben wir ja die Möglichkeit, einen Blick hinter die Kulissen zu werfen." Ein Jahr lang sollen die Kandidaten im "Container" bleiben. "Da könnten die schon 35 Tonnen Holz brauchen", hofft Familienvater Lohne. Das entspricht gestapelt etwa der Größe eines kleinen Einfamilienhäuschens.
Was mit den Scheiten geschieht, wissen die beiden Geschäftsmänner noch nicht. Von einem Pizzaofen ist die Rede, doch Genaueres ist nicht bekannt, denn "bevor die Sendung losgeht, bleibt das ja alles top secret". Auch arbeiten müssen werden die Kandidaten mit dem Holz: "Wir wurden gebeten, gleich Hackstöcke mitzuliefern", erklärt Greulich.
Die Produktionsfirma Endemol hat auf der "Big-Brother"-Website die Spielregeln der Sendung veröffentlicht. Drei Teams wird es geben, ist da zu lesen, eines nennt sich "Survivor", wohnt mit Schlafsack im Garten und grillt sein Abendessen über dem offenen Feuer. Wahrscheinlich werden es die Stadtwald-Buchen sein, die dann vor der Kamera glühen.
Wenn der Startschuss für die fünfte Staffel fällt, werden Björn Greulich und Robert Lohne natürlich auch gebannt vor dem Fernseher sitzen - mit stolzgeschwellter Brust: "Unser Holz im Fernsehen - das ist toll!"