Wenn der Freistaat Bayern in den Fürstensaal der Würzburger Residenz geladen hat und fast alle Amts- und Würdenträger aus Unterfranken erschienen sind – etwa 130 Männer, höchstens 20 Frauen – steht in der Regel ein Amtswechsel bevor. So auch am Freitag. Nach fast elf Jahren als Vizepräsident der Regierung von Unterfranken wurde Andreas Metschke in den Ruhestand verabschiedet und sein Nachfolger Jochen Lange ins Amt eingeführt.
Festakte anlässlich eines Amtswechsels folgen Regeln. Die Gäste wollen begrüßt werden. Diese Aufgabe übernahm Regierungspräsident Paul Beinhofer und war damit eine gute Viertelstunde beschäftigt, bevor er seinem bisherigen Stellvertreter attestierte, der sei ein äußerst wertvoller und stets loyaler Begleiter gewesen, habe erfrischenden Humor und besonderes ästhetisches Empfinden.
Auch Festredner Gerhard Eck schüttete das Füllhorn des Lobes über Metschke aus, nicht ohne ausgiebig die herausragende Qualität der bayerischen Verwaltung insgesamt zu loben, wie sie sich gerade bei der Bewältigung des Asylbewerberzustroms zeige. Der Innenstaatssekretär und CSU-Bezirksvorsitzende folgte der Laufbahn Metschkes im Detail und bilanzierte: „Sie haben einen tollen Job gemacht.“ Hat er tatsächlich, bestätigte Wolfgang Stö-cker als Personalratsvorsitzender. Metschke habe stets ein offenes Ohr für die Beschäftigten gehabt und sich auch persönlicher Probleme von Mitarbeitern angenommen.
Metschke selbst hält so viel Lob für „schlicht übertrieben“. Die Ansprache des scheidenden Vizepräsidenten war allerdings der beste Beweis, dass die Regierung mit dem relativ klein gewachsenen Mann einen Menschen verliert, der große Spuren hinterlässt. Humorig sprach er über seine Tätigkeit als bayrischer Beamter, erwähnte den „Sieg über die Feldhamster“ bei der Planfeststellung für die Autobahn 71 und „viele großartige menschliche Begegnungen“.
Dann dankte er seinen Mitarbeitern und seiner Partnerin in bewegenden Worten, was die Zuhörer zum Applaus von den Sitzen riss.
Der neue „Vize“ Jochen Lange findet große Fußstapfen vor. Ihm eilt der Ruf voraus, versierter Verwaltungsspezialist und hoch qualifizierte Führungskraft zu sein. Lange wechselt aus der Verwaltung des Bezirks Unterfranken ins neue Amt.