Jeden Tag in einer anderen Stadt aufwachen, dort mit der Band auf die Bühne gehen, sich die Seele aus dem Leib rocken, feiern – so stellen sich viele das Leben einer Band auf Tour vor. Für die Würzburger und Ochsenfurter Metal-Band Sasquatch war ihre erste Tournee, die sie gemeinsam mit befreundeten Bands selbst organisiert hatten, freilich eine auf etwas kleinerer Flamme gekochte Sause. Dennoch hat Gitarrist Simon Metzger Spannendes zu berichten.
„Heiko Sogl, Schlagzeuger der Band New Born Hate aus Heidelberg, kam mit dem Vorschlag, eine Tour im Mai 2013 zu starten. Meine Bandkollegen und ich fanden die Idee auf Anhieb super und so nahm das Schicksal seinen Lauf“, sagt der Ochsenfurter. Mit Sapiency aus Frankfurt und Alley To Amber aus Koblenz wurden zwei weitere Bands ins Boot geholt.
Ursprünglich war geplant, die Tour über vier Tage erstrecken zu lassen. Jede Band sollte in ihrer Heimatstadt eine Bühne ausfindig machen, auf der der Tour-Tross Station machen konnte – nach dem Motto: Vier Tage, vier Bands, vier Städte. Die Jungs von „Alley To Amber“ erklärten sich jedoch dazu bereit, ein weiteres Konzert zu schultern, was von den anderen Bands wohlwollend aufgenommen wurde. So lautete das Tour-Motto „5 Days Of Darkness“. Der Startschuss fiel am 8. Mai im „BLU“ in St. Leon-Rot. Am Tag darauf hatten Sasquatch Heimspiel in Würzburg im „Immerhin“, ehe es am Freitag weiter ins „Rattenloch“ nach Herdorf ging. Samstag stand dann das „Big House“ in Neuwied auf dem Programm, am Sonntag der Tour-Abschluss im „Elfer“ in Frankfurt.„Bei uns war die Organisation unkompliziert“, erinnert sich Simon. Eine Woche vor dem Konzert wurden die Details geklärt: Wer organisiert den Tourbus? Wer kümmert sich im Immerhin um das Catering? Wer kontrolliert den Auf- und Abbau?
Was sich als äußerst zeitintensiv gestaltete, war die Promotion-Maschinerie: Bevor Flyer und Plakate in den Druck gehen konnten, musste zunächst ein passendes Tour-Design erstellt werden, das allen vier Bands gefiel. „Das war gar nicht so einfach, da jede Band ihre eigenen visuellen Vorlieben hat und diese auch gerne umsetzen möchte“, lacht Simon. Weiter ging es im Internet: Eine eigene Tour-Webseite wurde erstellt, ein Tour-Trailer für YouTube angefertigt, und natürlich mussten auch Facebook und die anderen sozialen Netzwerke regelmäßig mit Informationen rund um die Tour gefüttert werden.
Als Nachwuchs-Band wird man durch eine Tournee nicht reich. Dennoch werten die Sasquatch-Jungs die Tour als vollen Erfolg. Man sei reicher an Erfahrungen und Erinnerungen geworden. Simon Metzger: „Für mich war das schönste an der Tour, das Gefühl 'on the road' zu sein: Man fährt von Stadt zu Stadt, ohne zu wissen, was einen erwartet oder wo man die Nacht verbringen wird. Dieses spezielle Gefühl von Freiheit, war für uns als Band zum ersten Mal greifbar. Auch das Gemeinschaftsgefühl zwischen den Bands und den Zuschauern bei den Konzerten war ein fantastisches Erlebnis. Und selbstverständlich auch die Partys nach den Konzerten“, sagt der Gitarrist. „Und wer weiß, vielleicht gibt es ja nächstes Jahr die „10 Days Of Darkness“-Tour.“
Im Herbst startet jedenfalls die nächste Sasquatch-Tour, die sich ebenfalls über fünf Konzerte erstreckt. Im Sommer stehen einige Open Airs und Festivals auf dem Programm, sodass die Würzburger und Ochsenfurter am Jahresende wohl auf mehr als 30 gespielte Konzerte im Jahr 2013 zurückblicken können. Parallel begibt man sich mit der in Eigenregie produzierten Promotion-CD auf Label-Suche und bastelt eifrig an neuen Songs.