Das Würzburger Offsetdruck-Unternehmen Stürtz bereitet eine Fusion „auf Augenhöhe“ mit dem ebenso traditionsreichen Augsburger Großformat-Spezialisten Himmer vor. Die Vorbereitungen dazu seien „auf der zielgeraden“ sagte am Freitag auf Anfrage Friederike Sauerbrey, verantwortlich für die Unternehmenskommunikation bei Stürtz. Möglicherweise kommt ein Zusammenschluss bereits zu Beginn des zweiten Quartals 2015 zustande, heißt es aus dem Unternehmen.
Strategische Überlegungen für die Zukunft des Würzburger Traditionsunternehmens hätten damit konkrete Gestalt angenommen, teilt Stürtz mit. Das 185 Jahre alte Würzburger Offsetdruck-unternehmen Stürtz sowie der 173 Jahre alte Augsburger Großformat-Spezialist Himmer planen nach eigenen Angaben eine Fusion „among equals“ (unter gleichberechtigten Partnern), heißt es dazu in einer Pressemitteilung.
Am Mittwoch unterschrieben Stürtz und Himmer eine entsprechende Absichtserklärung. Am Donnerstag informierten beide Unternehmen ihre Belegschaften, ihre Kunden und ihre Partner. „Noch sind keine finalen Entscheidungen gefallen,“ betont die Stürtz-Sprecherin. Ganz bewusst, so das Management, kommuniziere man jedoch bereits in der aktuellen Phase proaktiv.
Dass es bei den Gesprächen zwischen Stürtz und Himmer längst nicht mehr um ein unverbindliches Beschnuppern geht, bezeugen intensive Überlegungen und konkrete Pläne zur gemeinsamen Zukunftsstrategie.
Ein Zusammenschluss, betonen Stürtz Geschäftsführer Ronald Hof und Himmer Geschäftsführer Marcus Fischer, sei grundsätzlich sehr kurzfristig möglich. So oder so solle der Umgestaltungsprozess zügig abgeschlossen werden, um die Konzentration aller Beteiligten auf das Tagesgeschäft sowie ihre Kunden nicht zu beeinträchtigen.
Die Fusion und mit ihr einhergehende synergetische Potenziale bedeuten für beide Unternehmen elementare Schritte zur Sicherung ihrer Zukunft. Der Zusammenschluss diene der Stabilisierung und dem Ausbau von Marktpräsenz und Schlagkraft in den Zielmärkten.
Schließlich bekommen die Druckereien nicht nur die digitale Konkurrenz durch das Internet zu spüren, sondern auch den demografischen Wandel. Grund: Wegen den sinkenden Geburtenzahlen, werden immer weniger Schulbücher gedruckt. Auch die Produktion von Wissenschaftlichen Publikationen ist rückläufig. Und damit sind Geschäftsfelder der beiden Druckereien betroffen.
Die Leitungsfrage und folglich Führungskontinuität sind für den Fusionsfall bereits geklärt: Marcus Fischer (Himmer) und Ronald Hof (Stürtz) werden die Leitung gegebenenfalls gemeinsam verantworten.
Zu den Fusionsplänen kommt es nicht von ungefähr: gemeinsame Märkte, gemeinsame Optionen und vor allem gemeinsame marktinduzierte Herausforderungen prädestinieren die Akteure für eine Bündelung ihrer Kräfte. Komme die Fusion zustande, „werden zwei etablierte Marken ihre gewachsenen Identitäten hinter sich lassen, um ein erfolgreiches Morgen möglich zu machen.“
Dieses „Morgen“ liegt in einem kreativen, innovativen, topmodern ausgestatteten, höchst flexiblen Druck- und Mediendienstleistungs-unternehmen für die Kernzielgruppen Verlage, Industrie, Corporate Publishing und Handel.