Inklusion ist, wenn alle mitmachen! Mehr als diese fünf Worte braucht es nicht, um den Hintergrund für „No Limits!“ zu erklären: Das Sportfest für Menschen mit und ohne Handicap findet am Samstag zum zweiten Mal auf dem Sportgelände der Universität Würzburg am Hubland statt.
Tischtennis, ohne den Ball sehen zu können? Fußball mit nur einem Bein? Biathlon-Schießeinlagen, bei denen nur mit dem Gehör gezielt wird? Fahrrad fahren nur mit Armkraft? Das und noch viel mehr wartet am Samstag zwischen 10 und 18 Uhr am Hubland beim bayernweit größten Inklusions-Sportfest auf die Besucher. Organisiert wird das Fest vom „Netzwerk Inklusionssport Mainfranken“. Veranstalter sind – wie 2013, als gut 1000 Besucher zur ersten Auflage kamen – das Uni-Sportzentrum und die Sportstiftung von Dieter Schneider und Thomas Lurz.
Der zwölffache Schwimmweltmeister wird zusammen mit der sehbehinderten Schwimmerin Elena Krawzow zwischen 11.30 und 14 Uhr im Wolfgang-Adami-Bad zeigen, wie Sportler mit Handicap ihre Grenzen überwinden. Beide haben 2012 in London eine Silbermedaille gewonnen – Lurz bei den Olympischen Spielen, Krawzow bei den Paralympics.
„Mit ,No Limits!' versuchen wir, Menschen in den Mittelpunkt zu bringen, die es sonst nicht sind“, sagt Thomas Lurz; „Auch körperbehinderte Sportler bringen super Leistungen. Es war vor zwei Jahren schon ein tolles Event, ich freue mich auf Samstag.“
Im Mittelpunkt stehen aber nicht nur Sportler mit Handicap und ihre Spitzenleistungen. Mitmachen lautet die Devise: Im Adami-Bad und auf dem riesigen Gelände des Uni-Sportzentrums können die Besucher an zahlreichen Stationen selbst ausprobieren, welche Einschränkungen behinderte Sportler überwinden müssen.
Training mit Blindenfußballern
Einen Vorgeschmack darauf bekamen kürzlich sechs Spieler der Würzburger Kickers bei einer Trainingseinheit mit dem Bundesliga-Team der Würzburger Blindenfußballer. Mit lichtundurchlässiger Schwarzbrille vor den Augen und nur auf das Gehör angewiesen ist es teilweise schon schwierig, einfach nur geradeaus zu laufen.
„Fußball spielen ohne zu sehen ist eine unglaublich starke Einschränkung. Es war eine sehr interessante Erfahrung, das sollte jeder mal ausprobieren“, sagte Pascal Bieler, und seine Rothosen-Kollegen sahen es ähnlich. Die Blindenfußballer um die beiden Nationalspieler Enrico Göbel und Sebastian Schäfer präsentieren ihre Sportart am Samstag ebenfalls bei „No Limits!“. Blindenfußball ist ein Paradebeispiel für Inklusionssport: Die sehbehinderten Spieler können nur zusammen mit ihren sehenden Kollegen (Torhüter, Seitenguide, Torguide) erfolgreich sein.
„Das ist das, was unsere Gesellschaft fordert: das Miteinander von Menschen mit und ohne Behinderung“, sagt Trainer Ansgar Lipecki.
Neben Thomas Lurz und Elena Krawzow sind viele weitere bekannte Sportler am Samstag beim Inklusionssportfest am Hubland dabei und stellen sich den verschiedenen Herausforderungen. Kati Wilhelm, eine der erfolgreichsten Biathletinnen aller Zeiten, tritt im Blindenbiathlon an. Paralympics-Goldmedaillengewinnerin Birgit Kober ist zum zweiten Mal dabei. Handbikerin Nadja Schumacher liefert sich – wie schon beim Residenzlauf vor einer Woche – ein Duell mit Kabarettistin Birgit Süß. Sebastian Betz und Ruben Spoden von den s.Oliver Baskets wollen versuchen, auch vom Rollstuhl aus den Korb zu treffen – was der 2. Mannschaft der Baskets vor zwei Jahren trotz Verstärkung mit Thomas Lurz nicht besonders gut gelang.
Kurzfristig hat auch Rennrollstuhlfahrer Alhassane Baldé, zweifacher Teilnehmer bei den Paralympics, seine Teilnahme zugesagt.
Der Eintritt ist frei, los geht es am Samstag um 10 Uhr. Aktuelle Informationen gibt es auf der Facebook-Seite facebook.com/sportstiftungnolimits
No Limits! Höhepunkte
10 Uhr: Eröffnung mit Unipräsident Alfred Forchel, Schirmherr MdL Oliver Jörg, OB Christian Schuchardt und den No Limits!-Athleten 10.30 Uhr: Leichtathletik-Mehrkampf mit Birgit Kober, Daniel Scheil und Susanne Frauenberger 12.00 Uhr: Schwimmwettkampf mit Thomas Lurz und Elena Krawzow im Wolfgang-Adami-Bad 12.30 Uhr: Blindenjudo-Schaukampf 13 Uhr: E-Hockeyspiel: Ballbusters des VdR gegen HTC Würzburg 14 Uhr: Blindenfußball-Promi-Spiel 15 Uhr: Biathlon-Wettkampf mit Kati Wilhelm, Nicole Hofmann, Clara Klug 15.30 Uhr: Handbike- und Rennrollstuhl-Demonstrationswettbewerb 16 Uhr: Rollstuhlfechten mit Weltmeisterin Rita König-Römer 16.45 Uhr: Finale der Knauf-Challenge 17 Uhr: Rollstuhlbasketball: s. Oliver Baskets gegen VdR Würzburg