Andreas Gross hievt den ein Meter hohen DFB-Pokal aus Pappe mit dem Schriftzug "EFC-Adlerhorst-Giebelstadt" in den Berliner Nachthimmel. Wie gerne hätte er gesehen, dass die Spieler seines Vereins Eintracht Frankfurt den echten Pokal gewinnen. Aus der Traum. Die Bayern hatten das Glück auf ihrer Seite und gewannen knapp mit 1:0.
"Eigentlich war ich bis vor ein paar Jahren gar kein richtiger Fußballfan. Dann nahm mich ein Kumpel mit ins Frankfurter Waldstadion", erzählt Gross. Er sei sofort fasziniert gewesen, von der tollen Stimmung der Frankfurter Fans. "Die Eintracht-Fans sind einfach die Besten. Auch hier in Berlin machten sie es zu einem Heimspiel. 90 Minuten Unterstützung - das war Gänsehautstimmung pur", erklärt der 26-jährige Student noch mit völlig heiserer Stimme.
Bisheriger Höhepunkt
Seit einem halben Jahr besteht der Eintracht Fanclub "EFC-Adlerhorst-Giebelstadt & Friends". Die Fahrt nach Berlin zum DFB-Pokalfinale war der Höhepunkt ihrer bisherigen Fußballausflüge. Am Freitagabend ging es los, Eintracht-Schal natürlich aus dem Autofenster. In Berlin angekommen, ging es erst mal in die Ferienwohnung, dann stürzten sich die Adlerfreunde ins Berliner Nachtleben.
"Das Schöne an diesen Fahrten mit dem Fanclub ist, dass es sich nicht nur um das Fußballspiel alleine dreht. Es ist einfach Klasse, wenn man dadurch auch die verschiedenen Städte besuchen kann", so der stellvertretende Vorsitzende Klaus Zehnter.
Etwa 1000 Euro kostet den 34-Jährigen pro Jahr seine Leidenschaft für die Kicker aus der Mainmetropole. Auch die Kosten waren eine Motivation zur Gründung des Fanclubs. "Normalerweise zahlt man für die Stehplatz-Dauerkarte in Frankfurt 150 Euro. Mitglieder eines offiziellen Eintracht-Fanclubs zahlen allerdings nur 99 Euro." So können die Fans aus Giebelstadt die Bundesliga-Heimspiele ihrer Eintracht für unter sechs Euro sehen.
Trotzdem war das nicht der Hauptgrund, den Club aus der Taufe zu heben, stellt der Vorsitzende Frank Osadca klar. "Es war uns wichtig, nach außen zu zeigen, dass es hier in der Region nicht nur Clubberer oder Bayern-Anhänger gibt, sondern auch viele Eintracht-Fans."
Der Fanclub hat mehr als 25 Mitglieder und es werden von Monat zu Monat mehr. "Es macht viel mehr Spaß, gemeinsam und organisiert zu den Heim- oder Auswärtsspielen zu fahren", schildert der 28-jährige Student. Einen Mitgliedsbeitrag erheben die Giebelstädter nicht. Lediglich ein kleines "Spar-Schweinderl" wird von ihnen ab und zu gefüttert und im Sommer für eine Grillparty "geschlachtet".
Die Bundesligasaison neigt sich dem Ende zu, aber die Giebelstädter sind bereits jetzt voller Vorfreude auf nächstes Jahr. "Wir haben Hamburg, München und Berlin mit der Eintracht besucht. Nächste Saison schauen wir uns dann im UEFA-Cup eben die Spiele in Mailand, Rom und London an", sagt Schatzmeister und "Schweinderlhüter" Uwe Hermentin.
Wer mehr über den EFC-Adler-
horst-Giebelstadt & Friends erfah-
ren möchte oder sogar mit einer
Mitgliedschaft liebäugelt, dem sei
der Klick auf ihre Homepage im
Internet ans Herz gelegt:
www.efc-giebelstadt.de.vu