Für Quirin Friederich aus Rottenbauer ist ein Traum in Erfüllung gegangen: Er ist Azubi beim Forstbetrieb des Gartenamtes. Schon sein Urgroßvater war über 30 Jahre im Stadtwald tätig. Möglich wurde die Ausbildung von Friederich, da das Gartenamt nach über 20 Jahren "Abstinenz" wieder eine Forstwirtausbildung anbietet. Denn mit Johannes Blechschmidt wurde im vergangenen Jahr ein erfahrener Forstwirtschaftsmeister gewonnen, der "viel Freude daran hat jungen Menschen den Forstberuf näher zu bringen", heißt es in einer Pressemitteilung.
Es bedarf einer hochwertigen naturnahen Waldpflege, um den über 1000 Hektar großen städtischen Waldbesitz nachhaltig zu bewirtschafte, geht weiter aus dem Presseschreiben hervor. Eine wesentliche Voraussetzung dafür sei der Einsatz von Profis im Wald – also gut ausgebildete Forstwirte. Da derzeit nur der Forstbetrieb des Gartenamtes im Raum Würzburg diese Ausbildungsmöglichkeit anbietet, hatten sich dann auch fast zwei Dutzend junge Menschen auf die Stelle beworben. Die Lehrzeit dauert drei Jahre und endet mit einer staatlichen Prüfung.
Die Schwerpunkte der Ausbildung liegen in der Pflege von Waldbeständen, dem Pflanzen neuer klimastabiler Wälder, in der Ernte und dem Aufbereiten von wertvollen, nachhaltig erzeugten Nutzhölzern sowie im Naturschutz und der Landschaftspflege, heißt es in dem Schreiben. Die zunehmend selbständige Organisation von Abläufen und das Denken in wirtschaftlichen Zusammenhängen seien dabei selbstverständlich. Ein weiteres wichtiges Tätigkeitsfeld im Stadtwald seien künftig außerdem die Öffentlichkeitsarbeit und Waldpädagogik.
Im Würzburger Gartenamt sind Forstwirte auch Stützen des neu geschaffenen Sachgebietes Stadtbäume – als Sachgebietsleiter und Leiter der Baumkontrolle (Diplom-Forstwirt), Leiter der Baumpflege (Forsttechniker) sowie Seilkletterer und Baumpfleger.
Das Gartenamt stellt auch dieses Jahr eine Auszubildende /einen Auszubildenden zur Forstwirtin oder zum Forstwirt ein. Bewerbungen sind noch bis Oktober 2021 möglich.