Die Sanierung von Ortsstraßen ist Dauerthema in der Gemeinde. Um Vorschläge für ein zielgerichtetes Vorgehen nach Notwendigkeit und Rangfolge zu erhalten, hat die Gemeinde das Ingenieurbüro Horn beauftragt. Dieses hat die Ortsstraßen in Augenschein genommen und eine Übersicht der Abschnitte erstellt, die saniert werden müssten, dazu eine Einteilung in kurzfristig, mittelfristig und langfristig nötige Maßnahmen vorgenommen und mögliche Sanierungsziele genannt.
Erläuterungen wurden von einem Mitarbeiter des Büros in der Gemeinderatssitzung gegeben. Dabei wurde festgestellt, dass keine Straßen gefunden worden seien, bei denen eine akute Gefahr bestehe. Als sanierungswürdig angesehen wurden in Gaukönigshofen die Mühlstraße, Torstraße, Ringstraße, Julius-Echter-Straße, der Nikolausgraben, der Raiffeisenplatz und der Rosengarten. In Acholshausen sind es die Hugo-Wilz-Straße und der Weinbergsweg, in Eichelsee der Sommerrain, in Rittershausen der Dorfgraben und der Weg am östlichen Ortsrand, in Wolkshausen der Gießgraben.
Nikolausgraben, Sommerrain und Gießgraben sind dringlich
Außer der rein bautechnischen Verbesserung könnten weitere Ziele mit der Sanierung verfolgt werden, beispielsweise die äußere Erscheinung, gestalterische Elemente, Auflockerung von zu großen versiegelten Flächen, Bepflanzung und Eingrünung, verkehrsberuhigende Maßnahmen und die Schaffung von Barrierefreiheit. Wichtig sei es, Sanierungen mit etwaigen notwendigen Infrastrukturmaßnahmen abzustimmen, wie etwa der Erneuerung oder Erweiterung von Wasserleitungen, Kanälen, Leitungstrassen für Telefon, Breitbandkabel, Strom und Straßenbeleuchtung.
Auch ortsplanerische Ziele müssten Berücksichtigung finden, beispielsweise, wenn durch vorgesehene neue Wohn- oder Gewerbegebiete eine höhere Verkehrsbelastung auf einer Straße zu erwarten sei, die dann an die Gegebenheiten angepasst werden müsste.
Was die in der Gemeinde betrachteten Straßen angehe, so sieht das Ingenieurbüro in der ersten Dringlichkeitsstufe den Nikolausgraben in Gaukönigshofen, den Sommerrain in Eichelsee und den Gießgraben in Wolkshausen – und zwar aus rein bautechnischer Sicht.
Finanzielle Möglichkeiten sind eingeschränkt
Hier hakte Gemeinderatsmitglied Jürgen Kempf im Hinblick auf die vom Büro genannten anderen Kriterien ein. Seiner Ansicht nach müsste die Hugo-Wilz-Straße in Acholshausen als Hauptdurchgangsstraße des Ortes mit entsprechend hoher Verkehrsbelastung in eine höhere Dringlichkeit kommen. Wichtige Aspekte sind für den Gemeinderat die Kosten und daraus resultierend die finanzielle Machbarkeit. Denn eine grobe Schätzung geht davon aus, dass die Sanierung der genannten Straßen insgesamt auf rund neun Millionen Euro kommen dürfte.
Stefan Rettner verwies deshalb auf die Finanzlage der Gemeinde und sieht kurzfristig keine Möglichkeit einer umfassenden Straßensanierung. Zuerst müsste die Sanierung der Grundschule abgeschlossen sein. Ohne Zuschüsse ginge es sowieso nicht. Dieser Auffassung war auch Norbert Roth, der dazu riet, Fördermöglichkeiten auszuloten. Er verwies auch auf die Finanzierungsprobleme, die durch den Wegfall der Straßenausbaubeiträge entstanden sind. Matthias Düchs möchte – ebenso wie Stefan Rettner – aber wenigstens einmal Planungskosten im Haushalt angesetzt wissen.
Der Gemeinderat kam dann zu dem Beschluss, grundsätzlich ein Konzept für die Sanierung der Ortsstraßen anzugehen und dabei jeweils nach der Haushaltslage und anderen wichtigen Kriterien vorzugehen.