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Geld regiert die Welt

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Geld regiert die Welt

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    Das Interesse bei der Ausstellungseröffnung in der Ochsenfurter Stadtbibliothek zum 60. Jahrestag der Währungsreform war groß. Geöffnet ist noch zwei Wochen.
    Das Interesse bei der Ausstellungseröffnung in der Ochsenfurter Stadtbibliothek zum 60. Jahrestag der Währungsreform war groß. Geöffnet ist noch zwei Wochen. Foto: FOTO Helmut Rienecker

    Fast 50, zumeist ältere Mitbürger ließen sich von den Referenten Manfred Hinkelmann, Brigitte Ott und Karl Ludwig die Währungsreformen von 1873, 1923 und 1948 näher bringen.

    Bürgermeister Rainer Friedrich begrüßte die Besucher mit dem Spruch „Money makes the world go round“. Frei übersetzt heißt das: „Geld regiert die Welt“. Mit diesem Hit von Liza Minelli fand der Bürgermeister den Einstieg in die Ausstellung. Und er hatte auch gleich ein passendes Geschenk für den Vorsitzenden des Geschichtskreises, Anton Gernert, dabei: Einen Geldschein aus der Zeit um 1923 im (damaligen) Wert von 20 Milliarden Mark überreichte er ihm für die Ausstellung.

    Manfred Hinkelmann brachte in seinem anschließenden Vortrag die erste Geldreform von 1871 – 1873 zur Sprache. Die war damals echt nötig, denn nicht nur Taler und Gulden, Kreuzer und Groschen galten derzeit in den einzelnen deutschen Staaten als Währung. Ähnlich wie in Großbritannien gab es kein Dezimalsystem, welches den Umgang mit dem Geld vereinfacht hätte. Es dauerte allerdings noch bis 1876 bis auch das letzte Land (es war Bayern) die neue Währung übernahm.

    Brigitte Ott erzählte den gespannt lauschenden Zuhörern von der nächsten Reform, die 1922 bis 1923 stattfand. Durch die Reparationszahlungen nach den ersten Weltkrieg war das Währungssystem erneut zusammengebrochen. Zuletzt kostete ein Laib Brot die schier unglaubliche Summe von 580 000 000 Mark. Arbeiter erhielten ihr Geld Waschkörbeweise, wer es am selben Abend nicht sofort ausgab, hatte am nächsten Tag nur noch einen Bruchteil des Wertes in Händen. Die Reform kostete zwar zumeist den kleinen Leuten ihre Ersparnisse, brachte aber vorerst wieder geordnete Verhältnisse und normale Preise.

    Durch den Rüstungswahn der Nazizeit wurde die nächste Inflation hervorgerufen. Um immer mehr Waffen produzieren zu können, ließ Adolf Hitler immer mehr Geld drucken. Das erzählte der pensionierte Lehrer Karl Ludwig im dritten Vortrag des Vormittags. Diesmal stiegen die Preise zwar nicht ins unermessliche, aber die Bürger konnten für ihr Geld schließlich keine Waren mehr bekommen. Lieber tauschte man auf dem Schwarzmarkt Waren gegen andere Waren oder Dienstleistungen ein. Hauptwährung waren damals die Zigaretten.

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