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WÜRZBURG: Genug Lebensmittel in der Innenstadt?

WÜRZBURG

Genug Lebensmittel in der Innenstadt?

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    Genug Lebensmittel in der Innenstadt?
    Genug Lebensmittel in der Innenstadt?

    2009 hat die Kupsch-Filiale in der Sanderstraße zugemacht, 2010 die Norma-Filiale am Franziskanerplatz, in vier Monaten schließt die Lidl-Filiale in der Wolfhartsgasse. In der Innenstadt wächst die Sorge, Lebensmittel-Supermärkte und Discounter könnten sich zurückziehen. Dazu passt, was Gerüchteköche streuen, nämlich dass Aldi die Eichhornstraße verlassen wolle.

    Das Angebot an Lebensmitteln im Stadtzentrum hat sich geändert. Die Zahl der Metzgereien ist geschrumpft, die Zahl der Bäckereifilialen gestiegen. Dass Discounter schließen, ist für Volker Wedde, den unterfränkischen Bezirksgeschäftsführer des Einzelhandelsverbands Bayern (HBE), eine „Entwicklung, die wir im Blick behalten behalten müssen.“ Die wohnortnahe Versorgung mit Lebensmitteln sei nicht nur wichtig für die Anwohner. Lebensmittelhändler seien, sagt er, „Frequenzbringer für die Innenstadt“. Nach Wedde ist der ganze Einzelhandel abhängig vom Verkauf von Joghurt, Mehl und Salat.

    Entwarnung kommt von Aldi Süd. Dominik Engel, als Leiter Filialentwicklung verantwortlich für 53 Aldi-Läden im Großraum Würzburg, versichert, der Standort Eichhornstraße „ist für uns ganz fest verankert“. Aldi hege „keinen Gedanken“, die Eichhornstraße aufzugeben. „Wir sind glücklich mit diesem Standort und werden an ihm festhalten“, es gäbe keine Alternative, die ihn wettmachen könnte.

    Die Schließung der Lidl-Filiale dagegen ist gewiss. Das Ladenlokal ist zu klein. Lidl sucht Immobilien mit 800 bis 1300 Quadratmetern großen Verkaufsflächen, dazu mindestens 300 Quadratmeter für Lager- und Nebenflächen. Die Wolfhartsgasse gibt nicht einmal die Hälfte her.

    Nicht weniger, nur anders

    Das dritte Aus für einen Lebensmittelladen in der Innenstadt binnen fünf Jahren beunruhigt Einzelhandelsverbands-Geschäftsführer Wedde nicht. Es gebe immer noch „gute Angebote, den Bedarf zu befriedigen“.

    Tatsächlich wurde das Angebot an Lebensmitteln innerhalb des Ringparkbogens nicht geringer: Nach wie vor gibt es die Kupsch-Filialen in Dom- und Kaiserstraße, die Lebensmittelabteilung des Kaufhofs in der Schönbornstraße und den Grünen Markt auf dem unteren Markt, dazu spezialisierte Mini-Märkte mit Lebensmitteln aus Asien (Semmelstraße), Afrika (Oberthürstraße) und der Türkei (Am Blöhlein/Innerer Graben).

    Dazu kommen neue Läden mit einem Schwerpunkt auf frischen und gesunden Lebensmitteln: der Spezialitätenmarkt am unteren Markt, der Bio-Supermarkt „Denn's“ in der Juliuspromenade und der vegan-vegetarische „Ihr Supermarkt“ in der Eichhornstraße.

    Aldi-Filialentwickler Engel berichtet von „einem Trend der Lebensmittelmärkte zurück in die Innenstadt“. Aldi würde eher einen weiteren Discounter in der City eröffnen als den in der Eichhornstraße schließen. Lidl teilt mit, „grundsätzlich an attraktiven Standorten – so auch in der Innenstadt Würzburg – interessiert“ zu sein. Und Tegut wäre gerne in den Neubau am oberen Markt eingezogen, wenn das Raumangebot gepasst hätte.

    Rathaus-Sprecher Christian Weiß sagt, die Stadt habe keine Instrumente, um solche Entwicklungen zu lenken. Das sei ausschließlich die Angelegenheit der Vermieter und der Händler, „so leid es uns tut“. Gelegentlich greift sie aber doch ein. Als die Edeka 2008 die Kupsch-Filiale in der Mergentheimer Straße erweitern wollte, verknüpfte der Stadtrat die Genehmigung mit der Bedingung, die Filiale am Heidingsfelder Rathausplatz bis 2018 zu erhalten. Ob aber die Bedingung hält, ist offenbar nicht sicher. Weiß sagt, „wir sind im Gespräch“.

    Marginale Preisunterschiede

    Konsequente Lidl-Gänger mit kleinem Budget sehen der Schließung der Filiale in der Wolfhartsgasse mit Sorge entgegen. Ein Trost könnte für sie sein, was die ARD im vergangenen Jahr bei ihrem „Lidl-Check“ zutage brachte. Ein Vergleich zwischen den Eigenmarken von Discountern und Supermärkten ergab eine absolute Preisgleichheit. Bei Markenartikeln war der Unterschied im Durchschnitt marginal.

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