Eingeladen hat der Bund Naturschutz in Margetshöchheim zu einem Vortrag über "Geologische Gegebenheiten rund um Würzburg", Referentin war Frau Ulrike Hünig, die sich bescheiden "als interessierten Laien" bezeichnete, aber in ihrem Vortrag anschaulich und lebendig eine neue Sicht auf die geologischen Grundlagen der Landschaft vermittelte.
In der Zeit vor 240 Millionen Jahren lagerten sich in einem Binnenmeer des Riesenkontinents Pangäa Sedimente ab. Sande verbanden sich zu Sandstein, darüber lagerten sich die kalkigen Schalen von Einzellern, Muscheln etc. als Muschelkalk ab, darüber neue Schichten von Sand und Lehm. So bildete sich das Schichtstufenland der Trias aus Buntsandstein, Muschelkalk und Keuper.
Dabei hat das beschauliche Frankenland durchaus eine turbulente Geschichte mit Erdbeben, tektonischen Versetzungen und Erosion durch Wasser und Wind hinter sich. So kippte der oberrheinische Grabenbruch das Schichtstufenland leicht nach Osten.
Der Main änderte immer wieder seinen Verlauf, anfangs nach Süden zur Donau, dann längs des Steigerwalds oder durch das Werntal, verursacht durch tektonische Veränderungen.
Fotos und Skizzen erläuterten Begriffe wie Umlaufberg (z.B. bei Zellingen), steiler Prallhang (z.B. am Würzburger Stein) und flacher Gleithang. Mehr als zehn Meter tief braune Erde ohne Steine in einer Baugrube zeigen: In der Eiszeit lagerten Westwinde an den Hangkanten meterhohe Lössschichten ab, die dann in der Nacheiszeit auch von Bachläufen tief eingeschnitten wurden und dabei Schwemmkegel bildeten.
Durch die Aufwölbung des Thüngersheimer Sattels kommt bei Thüngersheim und Erlabrunn der tieferliegende Buntsandstein an die Oberfläche. Umgekehrt leiten Mulden mit absinkenden, wasserführenden Schichten wie bei Zellingen und bei Zell Grundwasser Richtung Main. Dieser geologischen Situation verdankt die Stadt Würzburg einen Großteil ihres Trinkwassers.
Gräben zum Beispiel beim Erlabrunner Käppele finden eine friedliche Erklärung: Es wurden Kalksteine zum Bauen gebrochen, aber auch zur Herstellung von gebranntem Kalk in Kalköfen.
Ein flüssiges Produkt des Muschelkalks und ein langer Applaus der gut besuchten Versammlung verabschiedeten die Referentin.
Von: Brigitte Muth-von-Hinten (Vorsitzende, Bund Naturschutz Ortsgruppe Margetshöchheim)