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Höchberg: Gerlinde und Hans Beuerlein feierten Eiserne Hochzeit: In allen Zeiten zusammengestanden

Höchberg

Gerlinde und Hans Beuerlein feierten Eiserne Hochzeit: In allen Zeiten zusammengestanden

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    Gerlinde und Hans Beuerlein feierten sichtlich vergnügt ihre Eiserne Hochzeit. 
    Gerlinde und Hans Beuerlein feierten sichtlich vergnügt ihre Eiserne Hochzeit.  Foto: Matthias Ernst

    Ganze 65 Jahre sind Gerlinde und Hans Beuerlein nun schon verheiratet. Das Jubiläum der Eisernen Hochzeit verbrachten die rüstigen Rentner in ihrem Haus in Höchberg, wo sie seit 22 Jahren wieder leben. Insgesamt siebenmal sind sie gemeinsam umgezogen, berichtet Gerlinde Beuerlein. Beide stammen aus Würzburg, sie aus der Sanderau, er aus Grombühl.

    Hans Beuerleins Vater war Installateur am Luitpold-Krankenhaus, der heutigen Universitätsklinik, Gerlinde arbeitete auf der Kinderstation. Bei einem Faschingsball lernten sie sich kennen und schlossen Freundschaft. Doch das Herz von Gerlinde Beuerlein schlug für jemand Anderen. Ein Pflegevater, der sich rührend um ein Kind in der Klinik kümmerte, hatte es ihr angetan und die beiden heirateten. Und so verloren sie sich kurzzeitig aus den Augen. Doch nach sieben Monaten verstarb der erste Mann von Gerlinde Beuerlein.

    Hans Beuerlein hatte damals noch immer ein Auge auf sie geworfen. "Er hat mir einfach gesagt, komm wir heiraten", kann sich Gerlinde Beuerlein noch an den Heiratsantrag erinnern und lächelt. Damals war er allerdings erst 19 Jahre jung und noch nicht volljährig, sie bereits vier Jahre älter. Also brauchte Hans Beuerlein eine Genehmigung der Eltern und des Jugendamtes, die aber problemlos erteilt wurde.

    Gemeinsame Gartenarbeit

    Und so zogen sie in einer kleinen Wohnung in Grombühl nach der Hochzeit zusammen. Da gab es allerdings kein Bad und deshalb suchten sie komfortablere Wohnungen, erst in der Stadt und später in Höchberg, zuletzt zog die pflegebedürftige Mutter von Gerlinde Beuerlein mit um. Weiter zogen sie nach Waldbüttelbrunn und als dort das Haus zu groß wurde, weil die mitbewohnende Nichte ausziehen wollte, suchten sie erneut eine Bleibe in Höchberg.

    Hier wurde das Jubelpaar nun endgültig sesshaft. Und jetzt können sie sich bei der Gartenarbeit bestens einbringen. Sie erledigen alle Arbeiten zusammen: Er kümmert sich um die schwereren Arbeiten, sie schneidet die Rosen und die anderen Blumen. Mehr geht derzeit nicht, denn die Knochen wollen nicht mehr so, sagt Gerlinde Beuerlein. Sie hat zeit ihres Lebens gearbeitet, nicht nur in der Klinik, sondern auch im Bimswerk in der Zellerau oder später beim Stürtz-Verlag in der Buchbinderei.

    Glückwünsche von Bischof und Ministerpräsident

    Mehrere schwere Situationen musste das Ehepaar überstehen, das schweißt zusammen. "Wer in schlechten Zeiten zueinander hält, tut dies auch in guten", nennt Gerlinde Beuerlein ein Erfolgsrezept ihrer Ehe. Natürlich war nicht immer alles einfach, beispielsweise wenn zu Weihnachten kein Geld für eine Mahlzeit da war. Das passierte, weil die Installateursfirmen damals ihre Mitarbeiter im Winter freistellten und Hans Beuerlein sich arbeitslos melden musste. Das Arbeitslosengeld wurde damals noch bar ausgezahlt. Entsprechend lang waren die Schlangen bei der Kasse des Arbeitsamtes und als er an die Reihe kam, war einfach kein Geld mehr da. Zum Glück, so Gerlinde Beuerlein, unterstützten sie damals die Eltern, die von dem wenigen, was sie hatten, etwas abgaben.

    Die letzten Jahre seines Arbeitslebens verbrachte Hans Beuerlein bei der Bereitschaftspolizei in Würzburg als Hausmeister. Insgesamt 48 Jahre hat er gearbeitet, nun genießen beide ihren Ruhestand. Und wer weiß, wenn sie weiter so gemeinsam aufeinander aufpassen, können sie in fünf Jahren auch noch ihre Gnadenhochzeit erleben. Dann gibt es bestimmt auch wieder ein persönliches Glückwunschschreiben des Ministerpräsidenten und des Würzburger Bischofs, worüber sich das Jubelpaar am Tag ihrer Eisernen Hochzeit sehr gefreut hat.

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