"Starting over" - Neuanfang heißt die Fotoausstellung, die Erfolgsgeschichten von schutzsuchenden Menschen aus verschiedenen Teilen Deutschlands zeigt. Gestaltet haben diese Studierende des Masterstudiengangs Human Rights der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg. Zu sehen ist die Ausstellung bis 12. April in der VR meine Bank Uffenheim.
Das Entfliehen vor einem Alptraum, bringe Menschen dazu, ihre Heimat zu verlassen und woanders einen Neuanfang zu wagen, sagte stellvertretender Vorstandsvorsitzender Klaus Gimperlein. Diesen Menschen ein Gesicht zu geben, ihre Geschichte zu erzählen, das hätten die Studierenden gemacht.
Die Studentin Ebony Lautner stellte das Projekt bei der Vernissage vor, übersetzt aus dem Englischen von der Integrationslotsin Kathrin Okafor. Studierende hatten 60 Geflüchtete aus ganz Deutschland zu ihrem bewegenden Lebensweg befragt. Fotos und die Texte dazu dokumentieren den Weg vom Aufbruch hin zu vielversprechenden Neuanfängen.
Die Ausstellung sei das Resultat von Freundlichkeit, Offenheit und Mut. Die Menschen hätten bei Null angefangen, seien entwurzelt und ohne Kenntnis der neuen Sprache gewesen. "Ihre Situation wird oft nur in Zahlen wiedergegeben", meinte sie. Die meisten Geschichten würden normalerweise nur von Opfern handeln, nicht von den alltäglichen Helden. Die "Flüchtlinge" seien keine homogene Gruppe, sondern Tausende von Individualisten. Deswegen seien die Geschichten so wichtig.
Es war laut Lautner nicht leicht, Menschen für solche Gespräche zu finden, da es Vorbehalte gegeben habe. Zum Beispiel, durch die öffentliche Bezeichnung "Flüchtling" negative Auswirkungen zu erleben. Aber auch, weil man sich nicht habe vorstellen können, dass sich jemand für ihre Geschichte interessiert.
Lautner hofft, dass alle mit Wohlwollen auf die Bilder schauen. Mit dem Projekt möchte man Brücken bauen und zu Gesprächen anregen. "Wir wollen weg vom starren Label Flüchtling."
Deutlich wurde auch, dass es für den Erfolg notwendig ist, die deutsche Sprache zu erlernen. Immigranten mit Erfahrung aus den Bereichen Informationstechnologie, Ingeneurswesen oder Medizin fänden leichter Arbeit.
Die Ausstellung geht auf eine Initiative der Integrationslotsinnen der Diakonie im Landkreis in Kooperation mit VR meine Bank zurück. Kathrin Okafor stellte die Arbeit der Integrationslotsinnen im Bereich Bad Windsheim und Uffenheim vor, für weitere Fragen stand sie zusammen mit ihrer Kollegin Sonja Schneider-Rasp ebenso zur Verfügung wie die Studentinnen Ebony Lautner, Lidiya Leja und Jennifer Naikoi.
Stellvertretende Landrätin Gisela Keller freute sich, dass vielen Flüchtlingen im Landkreis ein gelungener Start ermöglicht worden sei - dank vieler Helfer. Sie wünschte sich bei der Gesetzeslage die Wege ebener zu machen, "damit die, die arbeiten wollen, auch arbeiten dürfen."
Der Finanzvorstand des Diakonischen Werks, Jürgen Nagler, wies auf die Angebote vor Ort hin. Die Diakonie unterstütze und gebe mit den Rahmen.
Die Ausstellung ist bis 12. April zu den Öffnungszeiten der Bank zu sehen: Montag 8.15 bis 12.30 Uhr, 14 bis 16.30 Uhr, Dienstag 8.15 bis 12.30 Uhr, 14 bis 16.30 Uhr, Mittwoch 8.15 bis 12.30 Uhr, Donnerstag 8.15 bis 12.30 Uhr, 14 bis 18 Uhr, Freitag 8.15 bis 12.30 Uhr, 14 bis 16.30 Uhr