Reste eines Kellergewölbes haben Grabungstechnikerin Agnes Keß vom Landesamt für Denkmalpflege und ihre Helfer vom städtischen Kommunalunternehmen bereits freigelegt. Anges Keß ist sich mittlerweile sicher, auf die alte Mainmühle gestoßen zu sein, deren genauen Standort die Archäologen bisher nur vermuten konnten. Wichtigste Quelle dazu war die Stadtansicht aus dem Jahr 1623, die im Sitzungssaal des Rathauses hängt. Doch das Bild ist perspektivisch ungenau.
Die Mitarbeiter des Landesamts für Denkmalpflege versuchen die unterirdischen Spuren so weit es geht zu dokumentieren, bevor sie im Zuge des neuen Brückenbaus völlig verschwinden. Weil die Mauerreste nur wenige Zentimeter unter der Asphaltdecke liegen, vermutet Agnes Kess, dass sie zumindest während der letzten Instandsetzung der Brücke in den 50er Jahren offen gelegen waren. Mehr dazu erhofft sie sich von alten Ochsenfurtern, die sich noch an diese Zeit erinnern können.
An der Brücke selbst ist seit Tagen schon der Bamberger Bauforscher Tillman Kohnert tätig. Mit Hilfe von Laser-Technik wird die Brücke millimetergenau vermessen und Stein für Stein datiert. Kohnert hat den Auftrag, die wechselvolle Baugeschichte der Brücke nachzuzeichnen. Immer wieder war ein Teil von ihr unter der Last von Hochwassern und Eisgang eingestürzt. Die Bogensteine sind gespickt mit Steinmetzzeichen und Jahreszahlen. Wenn die alte Brücke im Herbst vollständig abgerissen wird, soll wenigstens ihre Geschichte überdauern. Rund acht Wochen haben die Bauforscher für ihre Untersuchung eingeplant. Die Arbeiten an der Brücke werden davon nicht beeinträchtigt. Dafür läuft derzeit eine EU-weite Vorveröffentlichung zur Ausschreibung, während die eigentliche Ausschreibung vorbereitet wird.
Darüber hinaus müssen mit verschiedenen Behörden noch zahlreiche Vereinbarungen ausgehandelt werden, wie der Leiter des Stadtbauamts, Eberhard Oehler, berichtet. Unter anderem geht es dabei um die Vereinbarung mit dem Bund über seinen Anteil an der Finanzierung der Brücke.