Giebelstadt (co) Mit dem italienischen Städtchen Pianiga gibt es erste, viel versprechende Kontakte, die in eine Partnerstadt münden könnten. Vertreter des Partnerschaftsvereins VIBUS machten einen Kurzbesuch in Venetien und berichteten dem Gemeinderat.
Beinahe euphorisch schilderte Manfred Moras, Vorsitzender des Arbeitskreises Italien, seine Eindrücke vom Wochenendbesuch Ende Januar, dokumentiert von Fotos, die Cornelia Krause präsentierte. Die Giebelstadter seien mit offenen Armen empfangen worden und fanden eine Gemeinde vor, die strukturell sehr gut zu Giebelstadt passe.
Den Kontakt zu Pianiga hat Giebelstadt dem glücklichen Umstand zu verdanken, dass die Italiener eigentlich mit Ochsenfurt eine Partnerschaft anstrebten, die dann aber nicht zustande kam, weil Ochsenfurt schon drei Partnerschaften hat. Ursprünglich geht der Kontakt auf die Ochsenfurter Studienrätin Dr. Astrid Eitschberger und ihre Studienzeit in Padua zurück. Eitschberger hatte die VIBUS-Delegation auch begleitet und dolmetschte vor Ort.
Roswitha Wagner Busch, VIBUS-Vorsitzende, sprach von einem bestellten Acker, nicht zuletzt, weil Pianiga gerne eine Partnerschaft mit einer deutschen Kommune eingehen will: "Es ist ein Geschenk, dass so viel Vorarbeit da ist."
In Venetien, zwischen Padua und Venedig, liegt das etwa 850 Kilometer entfernte Pianiga. Zusammen mit seinen drei Ortsteilen kommt es auf etwa 10 000 Einwohner. Pianiga selbst hat 3500 Einwohner und bislang noch keine andere Partnerschaft.
Pianiga selbst sei wie Giebelstadt keine ausgesprochene Perle, so Moras. Das Umland sei von Mais- und Getreideanbau landwirtschaftlich geprägt. Sport und Musik seien im Vereinsleben dominant. In dieser Hinsicht gebe es viele Anknüpfungspunkte. In dem Ort aus dem 2. Jahrhundert nach Christus steht eine Backsteinkirche aus dem 13. Jahrhundert, gibt es eine Haupt- und eine Realschule. Das größte Unternehmen am Ort ist eine Bilderrahmenfabrik.
Der Funke sei definitiv übergesprungen, so die einhellige Antwort auf Nachfrage von Gemeinderat Armin Kolb. Es könne von Seiten Pianigas, so Wagner-Busch, auch nicht von zweiter Wahl die Rede sein, sondern von neuer Chance.
Das definitive VIBUS-Bekenntnis ("Pianiga entspricht unseren Vorstellungen") hat den Gemeinderat überzeugt. Zum Frühjahr hin soll es eine Gegeneinladung geben. Trotzdem wolle man weitere Möglichkeiten einer Partnerschaft prüfen - etwa nach Frankreich, England oder Polen.
Wer sich für den Partnerschaftsver-
ein oder Pianiga interessiert, kann
zur Mitgliederversammlung am
19. März um 1930 Uhr ins Café
Scheckenbach kommen.