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SOMMERHAUSEN: Giftanschlag auf eine Gans

SOMMERHAUSEN

Giftanschlag auf eine Gans

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    Gerupfte Gans: Brigitte Obermeier gibt die Weihnachtsgans Auguste, die zwar ihr Federkleid, aber nicht ihr Leben lassen muss. An ihrem neuen Kleid nähen (von links) Haushälterin Therese (Brigitte Weber), Mutter Lea (Luise Weber) und Tochter Elli (Laura Kolla).
    Gerupfte Gans: Brigitte Obermeier gibt die Weihnachtsgans Auguste, die zwar ihr Federkleid, aber nicht ihr Leben lassen muss. An ihrem neuen Kleid nähen (von links) Haushälterin Therese (Brigitte Weber), Mutter Lea (Luise Weber) und Tochter Elli (Laura Kolla). Foto: Foto: Claudia Schuhmann

    Bei Familie Löwenhaupt fußt das Weihnachtsfest konzeptionell nicht so sehr auf Nächstenliebe, sondern viel eher auf Fresslust. Da will Vater Luitpold seine Weihnachtsgans verdrücken. Komme, was da wolle. In diesem Jahr aber ist alles anders. Sohn Peter hat mit der für die Röhre vorgesehenen Gans Auguste Freundschaft geschlossen. Um den Kleinen zu schonen und dennoch in den Genuss des Gänsebratens zu kommen, reitet die Familie eine ganze linke Tour: Auguste soll hinter Peters Rücken mit Schlaftabletten vergiftet werden.

    Recht rustikal geht es zu in dem Stück, das Brigitte Obermeier für die Vorweihnachtszeit in das Kinderprogramm des Theaters Sommerhaus aufgenommen hat. „Die Weihnachtsgans Auguste“, in den neuen Bundesländern ein regelrechter Weihnachtsklassiker, wird in Sommerhausen zum ersten Mal gespielt. Die Proben sind in vollem Gange, denn schon am Samstag, 27. November, ist Premiere.

    In seiner zeitgenössischen Bearbeitung ist das Märchen von Friedrich Wolf gewürzt mit spritzigen Dialogen, an denen nicht nur Kinder ihre Freude haben dürften. Natürlich ist ein Happy End vorgesehen. Der Weg dahin aber führt über ebenso dramatische wie witzige Szenen. Denn Auguste entgeht dem hinterhältigen Anschlag nicht. Begeistert verleibt sich das schnatternde Federvieh das mit Schlaftabletten versetzte Müsli ein und sinkt in tiefe Bewusstlosigkeit. Nicht einmal ihre Entblößung bleibt ihr erspart. In dem Glauben, Auguste sei bereits verblichen, rupft ihr der Vater die Federn aus.

    Da aber Totgesagte länger leben, kommt der nunmehr nackte Vogel rechtzeitig zu sich. Zur Besinnung kommen auch die Familienmitglieder, die nun von der Zubereitung Augustes absehen wollen und ihr schamerfüllt ein Ersatzfederkleid stricken.

    Brigitte Obermeier, mit Flossen an den Füßen und munter auf plattdeutsch schnatternd, gibt eine sehr authentisch wirkende Auguste. Vergiften, rupfen, braten – was im Weihnachts-Kontext zunächst etwas rüde erscheinen mag, wird immer wieder durch Humor gebrochen, verspricht Brigitte Obermeier. In der Tat ist dieses Stück zum Amüsieren und nicht zum Grübeln angetan.

    Noch mehr Spaß bringt ins Sommerhaus der „Ritter Rost“. Dieses Kinder-Musical ist bereits ein Klassiker in dem kleinen Theater. Vor fünf Jahren wurde das Stück hier zum letzten Mal gegeben. Und zwar mit so großem Erfolg, dass Brigitte Obermeier und Hannes Hirth die Wiederaufnahme ins Programm beschlossen. „Ritter Rost feiert Weihnachten“ – und wie: Des Ritters Tante Gitta will in diesem Jahr ein ganz besonders vorbildliches Weihnachtsfest organisieren, denn König Bleifuß hat seinen Besuch angekündigt. Leider betreten allerlei schräge Figuren ohne jegliches Benehmen die Szene.

    Serviert wird diese Weihnachtsgeschichte in Form von ohrwurmverdächtigen Liedern und Tanzeinlagen. Viele kleine Besonderheiten haben die Schauspieler dazu erfunden. Ein Tipp: Es spielt sogar ein Sparschwein mit.

    Für beide Stücke sind auch Aufführungen für Schulklassen vorgesehen. Informationen und Tickets beim Theater Sommerhaus, Katharinengasse 3, Sommerhausen, Tel. (0 93 33) 90 49 867, www.theater-sommerhaus.de

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