Ein großes Herz, mit Kreide aufgemalt, ziert den Asphalt vor Egid und Rosamunde Schneiders Wohnung in der Ziegelaustraße. „Unsere Enkel überraschen uns immer wieder“, erzählt Egid Schneider und zeigt freudig auf die Straße. Im Wohnzimmer steht ein großer Strauß roter Rosen, die Egid Schneider am Morgen für seine Frau gekauft hat. 60 Jahre ist es her, dass die beiden sich am 10. April 1954 das Ja-Wort gaben, gefeiert wird am Sonntag mit der Familie. 1952: Egid lernte Rosamunde beim Bäckerfest auf der Tanzfläche kennen. Die Hochzeit fand zwei Jahre später in der Heiligkreuzkirche im kleinen Kreis statt. Zwei Brüder zog die damals 19-Jährige groß, bald kamen die eigenen Kinder, zwei Töchter und ein Sohn. Heute haben die beiden fünf Enkel und vier Urenkel, im Wohnzimmer hängt ein großes Familienbild, auf das die Würzburgerin Rosamunde Schneider stolz zeigt. Für sie zog ihr Mann von Dipbach nach Würzburg. Er arbeitete als Bäcker und später als Pförtner im Luitpoldkrankenhaus. Sie kümmerte sich um die Familie und arbeitete im Zollamt. Bürgermeister Adolf Bauer überreicht ihnen ein Bild des Rathauses.
Die beiden lächeln sich zu, als sie an ihre gemeinsame Zeit denken, die Höhen und Tiefen, die sie über die letzten 60 Jahre Seite an Seite erlebt haben. Jetzt haben sie die Familie um sich und genießen Ausflüge ins Umland. „Noch ein paar Jahre in der eigenen Wohnung leben und selbstständig bleiben“, das ist der Wunsch des Ehepaars.
Text und Foto: Leonie Werner