Die Energie, die Edgar Frischholz (rechts) als Rektor und Mitinitiator des Margaretenfestes weit über die Grenzen Margetshöchheims hinaus bekannt gemacht hat, ist bis heute spürbar. In guter Gesundheit feierte er 85. Geburtstag. Bürgermeister Günter Stock gratulierte dem Ehrenbürger, der sich auch im Ruhestand lange Zeit noch tatkräftig für die Gemeinde eingesetzt hat.
Als Edgar Frischholz 1951 aus Greußenheim nach Margetshöchheim kam, hatte die Dorfschule gerade einmal vier Klassen. Bürgermeister Ludwig Volk fand gleich eine passende Nebenbeschäftigung – gemeinsam veranstalteten sie kurz darauf das erste Margaretenfest, das inzwischen älteste Ortsfest in der Region. Bis 1967 inszenierte Frischholz Theaterspiele und Auftritte mit seinen Schülern. Das „Margetshöchheimer Gelöbnis“ war eine echte Attraktion. Vielen Margetshöchheimern dürften auch die Ausflüge in Erinnerung sein, die er mit seinen Schützlingen zwischen Großglockner und Helgoland arrangierte.
Die Verbandsschule in der Friedenstraße wurde unter seiner Mitwirkung von 1967 bis 1978 errichtet. Frischholz, der 1969 zum Rektor ernannt wurde, hatte nun zeitweise bis zu 700 Schüler zu betreuen. Daneben engagierte er sich seit 1951 im BLLV, war jahrelang BLLV-Kreisvorsitzender und 15 Jahre lang Personalrat. Zum Bild: Bürgermeister Günter Stock gratulierte Frischholz zum 85. Geburtstag (Foto Roger Horn).
Maria Leprich feierte 95. Geburtstag
Maria Leprich aus Rottendorf erblickte vor 95 Jahren das Licht der Welt. Sie beging den Festtag im Kreis ihrer Familie. Stellvertretender Landrat Waldemar Brohm und der zweite Bürgermeister Peter Patalong gratulierten. Beinahe auf ein volles Jahrhundert kann die Siebenbürger-Sächsin zurückblicken. Geboren als Untertanin von Kaiser Franz Josef, Regent der Donaumonarchie, erlebte sie als Kind, wie der Vielvölkerstaat zerfiel. Von einem Tag auf den anderen lebte sie in Rumänien. Dennoch folgten glückliche Jahre. Sie lebte im Haus ihrer Eltern und arbeitete als Landwirtin.
Als wäre es erst gestern geschehen, erinnert sie sich genau an ihre Hochzeit. Ihren Bräutigam lernte sie in einem nahe gelegenen Salzbad kennen. In der Tracht ihrer Heimat heiratete sie 1937 ihren Mann Thomas. Aus der Ehe gingen Sohn Thomas (recht, Foto Christian Ammon) und eine Tochter hervor. Doch die Geschichte stellte die junge Lebensgemeinschaft schwer auf die Probe. Der junge Ehemann musste als Soldat nach Frankreich. Erst 16 Jahre später begegneten sich die Partner wieder. Zusammen mit ihrem Sohn konnte sie nach mehreren Ablehnungen 1960 in die Bundesrepublik ausreisen. Die Tochter, mit einem Rumänen verheiratet, kam 1969 nach Deutschland. 1972 zog die Familie nach Rottendorf. Seit zwei Jahren lebt sie unweit von ihren Kindern im Wohnheim des BRK.
Maria Leprich verzichtete ihr Leben lang auf Rauchen und übermäßiges Trinken. Bis vor zwei Jahren pflegte sie noch ihren Schrebergarten.