Für seine besonderen Verdienste hat die Edeka-Gruppe dem Würzburger Kaufmann Horst Trabold die Goldene Ehrennadel verliehen. Es ist die höchste Auszeichnung, die die Handelsgruppe vergibt.
Nach 51 Jahren wird zum 31. Dezember die aktive Mitgliedschaft von Horst Trabold bei „seiner“ Edeka enden – und damit eine Ära. Denn während seiner Mitgliedschaft über ein halbes Jahrhundert war Horst Trabold in den unterschiedlichsten Gremien aktiv. Als Aufsichtsratsmitglied und ab 1986 als Aufsichtsratsvorsitzender der Edeka Nordbayern-Sachsen-Thüringen vertrat der Würzburger bis zur satzungsbedingten Altersgrenze im Jahr 2005 die Interessen der Kaufleute und Kollegen.
„Engagiert und durchsetzungsfähig“ habe Horst Trabold die Entwicklung der Edeka Nordbayern-Sachsen-Thüringen zu einem modernen Unternehmen entscheidend mitgestaltet. Auch in den Gremien der Edeka-Zentrale in Hamburg habe der 73-Jährige stets die Interessen seiner Edeka-Genossenschaft im Auge behalten und „so manche Schlacht für diese geschlagen“, so Laudator Ralf Gerking, Verbandsdirektor des Edeka-Verbandes Deutschland, der eigens aus Hamburg angereist war.
Wie voll der Terminkalender von Trabold gewesen sein muss, lasse sich beim Blick in die Chronik zurückverfolgen: Von 1989 bis 2005 saß Trabold im Einzelhandelsbeirat der Edeka-Zentrale Hamburg, er war mehrere Jahre Aufsichtsrat der Edeka Bank AG, Aufsichtsrat der Edeka Zentrale AG & Co.KG, Vorsitzender des Verbandsausschusses des Edeka Verbandes Hamburg, zeitgleich Vorsitzender des Aufsichtsrates der Edeka Pensionskasse und Mitglied des Verwaltungsrates.
Neben diesen Posten trieb Trabold sein eigenes Familienunternehmen voran. Seine Eltern waren zwar schon Edeka-Kaufleute gewesen, doch der junge Trabold ging nach einer Lehre bei der Bundesbahn zunächst in die Industrie. Nebenbei machte er einen Getränkehandel auf und belieferte seine Kunden nach Feierabend. Das war die Initialzündung für seine Selbstständigkeit im Lebensmittelhandel. Als 22-Jähriger eröffnete Horst Trabold mit seiner Frau Helene in Zell schließlich sein erstes Ladengeschäft: auf knapp 50 Quadratmetern, mit 250 DM Bargeld in der Kasse, 50 000 DM Schulden und einer Aushilfsverkäuferin. Als Erster führte er in seinem kleinen Markt die „Selbstbedienung“ ein – damals eine Revolution. Im vergangenen Jahr konnte der Kaufmann mit seiner Familie dann 50-jähriges Jubiläum der Trabold Frischemärkte im Raum Würzburg und Main Spessart.