Aber er hatte sich schon einen Namen gemacht und eine viel beachtete Ausstellungen über Bildstöcke in Rimpar, Gramschatz und Maidbronn organisiert. Als Kreisheimatpfleger ist Popp für den nördlichen Landkreis Würzburg zuständig. „Bildstöcke sind ein unersetzliches Kulturgut und die Wahrzeichen unserer fränkischen Heimat“, sagt Gregor Popp. Mit seiner ersten Ausstellung über den Bildstockbestand seiner Heimatgemeinde im Jahr 1978 wollte er seine Mitmenschen für deren Erhalt sensibilisieren. Noch ganz jung im Amt wirkte Popp 1990 am ersten Kulturherbst des Landkreises Würzburg mit. Damals stellte er im Pfarrheim von Burggrumbach anhand des Bestandes der Gemeinde Unterpleichfeld die verschiedenen Stile der Bildstöcke vor. 1993 war eine andere Ausstellung über das Winzerdorf Thüngersheim und dessen historische Bausubstanz so gut besucht, dass sie verlängert werden musste.
„Als junger Mann hat mich der desolate Zustand der Bildstöcke in der Region so angerührt, dass ich mich für sie einsetzen wollte“, erklärt der Rimparer seinen „Einstieg in die Materie Heimatpflege“. Inzwischen hat er über Hoftore und Pforten im Landkreis Broschüren verfasst, genauso wie über Grenzsteine als Rechtsmale durch die Jahrhunderte, die Geschichte der Wirtshausausleger, die Echtertafeln an den Kirchen oder die spätmittelalterlichen Sühnekreuze. Er dokumentiert Flurnamen, Brauchtümer und Feste im Jahresverlauf, trägt zur Erweiterung der Denkmalliste im Landkreis bei und bietet weiterhin Diavorträge an.
Die Öffentlichkeitsarbeit ist für Gregor Popp wichtig. „Nur was bekannt ist, wird geschätzt und dadurch erhalten“, diese Einstellung lässt ihn in Bezug auf heimatkundliche Themen nicht ruhen. Seine Leidenschaft für die fränkische Kultur gibt er nicht nur in Vorträgen, Ausstellungen und Veröffentlichungen weiter. Er führt zeitaufwändige Dokumentationen durch und gibt unzählige Stellungnahmen ab, wenn es um die Denkmalpflege geht. Im Moment erfasst Popp die Bausubstanzen im Kernbereich „seiner Dörfer“. Er möchte damit der Ortskernverarmung entgegen treten und hofft, dass die Aufzeichnungen dazu beitragen, Entscheidungsprozesse zur Erhaltung und Entwicklung der Ortskerne zu fördern.
„Ich bin oft draußen in der Flur, aber ich sitze auch viel an meinem Schreibtisch daheim“, erklärt der Kreisheimatpfleger seine ehrenamtliche Arbeit. Er habe einfach „viel zu tun“. Aktuell wird vermehrt seine Stellungnahme zu Windkraftanlagen oder Freifeld-Fotovoltaikanlagen angefragt. Das Ausmaß der Anfragen macht ihm Sorge, aber er ist froh, seine Bedenken äußern zu dürfen, wenn das Landschaftsbild beeinträchtigt wird oder historische Kulturgüter gefährdet sind.
Das Ehrenamt des Kreisheimatpflegers erfordert von Popp volles Engagement, großen Einsatz und viel Überzeugungskraft. „Aber je länger ich es mache und je tiefer ich in die Materie einsteige, um so mehr Spaß macht es“, sagt der Rimparer. Die Erfolge seiner Arbeit würden allen Einsatz für die fränkische Heimat lohnen.
Stichwort
Kreisheimatpfleger Heimatpflege will erhalten und gestalten. Im Landkreis Würzburg gibt es die drei Kreisheimatpfleger Gregor Popp aus Rimpar, Herbert Haas aus Randersacker und Hans Schmelz aus Würzburg. Sie haben ihre Schwerpunkte in der Denkmalpflege, im Planungs- und Bauwesen, der Pflege des Brauchtums, der Betreuung von Heimatmuseen und entsprechender privater Sammlungen sowie der Erziehung zum Heimatgedanken in Wort und Schrift.
Gregor Popp ist als Kreisheimatpfleger zuständig für die Orte Bergtheim, Eisenheim, Estenfeld, Gerbrunn, Güntersleben, Hausen, Kürnach, Oberpleichfeld, Prosselsheim, Randersacker, Rimpar, Rottendorf, Theilheim, Thüngersheim, Unterpleichfeld und Veitshöchheim.