Mit dem „M&M Grand Cinema Hometheater“ im Keller ihres Hauses haben sich die Eheleute einen lang ersehnten Traum verwirklicht: ein eigenes Kino mit unverwechselbarem Flair zu schaffen. Sie hatten genug von Sitzlehnentretern und Popcorntütenraschlern: „Andere Leute bauen sich eine Sauna in den Keller, bei uns war es halt ein Kino“, sagt Marc Schulze und muss darüber selbst ein bisschen schmunzeln.
Die Liebe zum Kino teilt er sich mit seiner Frau Monika. So war auch der Heiratsantrag ein echter Kino-Hit. Bei einer ausverkauften „Titanic“-Vorstellung im Würzburger Corso warf der Projektor große Lettern auf die Leinwand: „Moni, Du bist schon lange mein Movie-Star. Willst Du mich heiraten?“. Monika Schulze lacht: „Während ich immer kleiner wurde, haben die Leute im Kinosaal getobt! Das Ja-Wort fiel mir nicht schwer“.
Überzeugter Cineast ist Marc Schulze seit seiner frühen Jugend, spätestens seit Steven Spielbergs Film „Die Goonies“. Das war 1985. „Damals habe ich mir einen kleinen Vorhang vor den Fernseher gebaut“, erinnert sich der Rettungssanitäter. Heute ist alles auf dem neusten Stand: Ein Digital Light Processing-Projektor (DLP-Projektor) sorgt für gestochen scharfe Bilder auf der 2,60 Meter breiten Leinwand und der Dolby Digital 5.1-Sound kommt aus sechs Lautsprechern. „Die wurden im Raum so positioniert, dass man sich mittendrin im Getümmel fühlt“, erklärt Schulze. Per Funkfernbedienung lassen sich alle Funktionen des Kinoraumes steuern, vom Projektor über die HiFi-Anlage bis hin zur Beleuchtung. Bei einem Wettbewerb des Fernsehsenders „Premiere World“ und „ComputerBild“ mit über 700 Bewerbungen landete das Heimkino auch prompt auf dem ersten Platz und zählt seither bundesweit zu den „Besten Kinos“.
Es ist die Mischung aus Technik- und Detailverliebtheit, die das Heimkino so authentisch wirken lassen. Bereits beim Neubau ihres Hauses wurde das Kino eingeplant. Ein knappes Jahr dauerte der aufwändige Ausbau. „Das Haus wurde quasi um das Kino herumgebaut“, sagt Schulze. Als gelernter Bauzeichner konnte er die meiste Arbeit selbst erledigen. Bei kniffligen Fragen stand ihm sein Freund, der Kinotechniker Rainer Mensing zur Seite. An alles wurde gedacht, um das Kino-Erlebnis so authentisch wie möglich zu gestalten.
Und ebenso sorgfältig wird das Heimkino seitdem behandelt. Lediglich fünf Sitzplätze stehen zur Verfügung – es soll eben etwas besonderes bleiben. Höchstens einmal pro Woche wird der Projektor angeworfen. „Gelegentlich laden wir Freunde oder Nachbarn auf einen Kino-Abend ein, es bleibt aber alles im kleinen Kreis“, sagt Schulze, „wir erleben den Kino-Gang bewusst“. Das Kino-Erlebnis ist perfekt. „Nicht ganz“, schmunzelt Schulze, „uns fehlt noch die Eis-Verkäuferin vor dem Hauptfilm“.