(fcn) An der Feier aus Anlass des 90-jährigen Bestehens der Firma Scheuermann Natursteinwerk nahmen zahlreiche Ehrengäste aus Politik, Wirtschaft, Gesellschaft und Kirche teil. Sie erhielten nicht nur Einblick in die bewegte Geschichte des in vierter Generation geführten Familienunternehmens, sondern konnten sich auch während Werks- und Steinbruchbesichtigungen von der Leistungsfähigkeit des Betriebs überzeugen.
Bürgermeisterin Eva Linsenbreder erinnerte in ihrer Festrede daran, dass Johann Scheuermann 1920 die Firma als Fuhrunternehmen gründete. Als „wichtigen Tag in der Familiengeschichte“ bezeichnete sie den 22. Januar 1925, als Arthur, das einzige Kind des Ehepaares Auguste und Johann Scheuermann, das Licht der Welt erblickte. Dieser lenkte jahrzehntelang die Geschicke des expandierenden Betriebs und ist nach ihren Worten als Seniorchef immer noch aktiv und häufig in der Werkstatt anzutreffen, wo er „aus verschiedensten Teilen ein funktionstüchtiges Gerät zusammenbaut“. Für seinen Einsatz um die heimische und deutsche Wirtschaft wurde Arthur Scheuermann mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet.
Linsenbreder machte auch auf einige Meilensteine in der Firmenhistorie aufmerksam. 1958 kaufte man den ersten aus den USA nach Bremen verschifften Caterpillar. 1961 erwarb der Firmenchef den ersten Steinbruch. Am 2. September 1965 starb der Firmengründer Johann Scheuermann, unmittelbar danach wurde seine Ehefrau Gesellschafterin. Nach ihrem Tod führte Arthur Scheuermann das Unternehmen allein. Am 4. Juli 1989 traten zwei Söhne, Martin und Peter, als Gesellschafter ein.
Als „echten Umbruch“ bezeichnete Linsenbreder den Kauf des Steinsägewerks Fischer in der Geroldshäuser Straße im Jahr 1970. Es folgte der Auf- und Ausbau eines eigenen Natursteinwerkes. Nach der Errichtung der großen Fertigungshalle erwarb das Unternehmen im niederbayerischen Marching einen Steinbruch „von kaum vorstellbaren Ausmaßen“. Die Steinsorte „Drosselfels“ sei im Fassadenbau sehr gefragt und unter anderem an der Staatsbibliothek in Graz zu bewundern. 1996 kam das Grünsfelder Natursteinwerk hinzu und vor wenigen Jahren das Kleinziegenfelder Werk.
Die Bürgermeisterin betonte, dass „die Firma der Gemeinde Kleinrinderfeld stets ein sehr fairer, großzügiger und generöser Partner“ gewesen sei. Als Beispiele nannte sie die Spende der Jubiläumsstele vor dem Rathaus, Natursteinpflaster an verschiedenen Stellen sowie die Stehränge am Sportplatz.
Joachim Grüter, Präsident des Deutschen Naturwerkstein-Verbands, überreichte Arthur Scheuermann aus Anlass des Jubiläums eine Ehrenurkunde. „Ich habe Sie immer bewundert“, wandte er sich direkt an den Seniorchef.
Zum Firmengeburtstag gratulierten außerdem der Bundestagsabgeordnete Paul Lehrieder, der Landtagsabgeordnete Manfred Ländner und die stellvertretende Landrätin Elisabeth Schäfer.