Mit der Sanierung soll gleichzeitig durch den Umbau ein „Haus der Generationen“ geschaffen werden, das allen Röttingern eine Heimstätte für vielfältige Aktivitäten sein soll. Diese Maßnahme ist auch der Auftakt zu vielen Sanierungsvorhaben des Bund/Länderprogramms Städtebauförderung „Soziale Stadt“, in das Röttingen als kleinste Stadt aufgenommen wurde.
Der Freistaat Bayern und der Bund teilen sich zu jeweils 50 Prozent die Fördermittel, die in diesem Programm zur Verfügung gestellt werden. Über 790 000 Euro an Zuschussmitteln kommen aus diesem Programm.
Besonders der Regierung von Unterfranken ist nach Worten von Bürgermeister Martin Umscheid die Stadt Röttingen zu großem Dank verpflichtet. Bei sämtlichen notwendigen Regelungen, von der Aufnahme ins Programm, bis zum speziellen Projekt stand sie der Kommune stets beiseite.
Ein großes Dankeschön gab es vom Rathauschef aber auch für Dr. Anette Faber vom Landesamt für Denkmalpflege und Bayerns Finanzminister Georg Fahrenschon. Die Bayerische Landesstiftung hat sich mit 120 000 Euro an der Maßnahme beteiligt.
Staatssekretär im Innenministerium und Chef der Obersten Baubehörde, Dr. Bernd Weiß meinte in seiner Festansprache, dass dieses „Leuchtturmprojekt“ das Leben in Röttingen noch attraktiver und lebenswerter machen werde. Der Erhalt der Stadt- und Ortskerne, nicht als Museen, sondern als lebendige Zentren, ist eine Herausforderung, vor der heute viele Kommunen stehen.
Mehr als eine Million Euro seien bisher ins Taubertalstädtchen geflossen. Das „Haus der Generationen“ bietet praktisch allen Bevölkerungsgruppen die Möglichkeit, sich einzubringen. Insbesondere für Ältere und Jugendliche wird das Haus viele Angebote bereithalten.
Laut Umscheid reichen sie von Kursen, Treffs und Veranstaltungen aller Art bis hin zu theaterpädagogischen Projekten für Kinder bei den Theaterfestspielen. Darüber hinaus sichert die neue Nutzung den Erhalt dieses wichtigen Baudenkmals. Nur ein Gebäude, das genutzt wird, habe eine Zukunft. Die Burg Brattenstein werde so als ein soziales und kulturelles Zentrum wieder belebt.
Stellvertretender Landrat Volkmar Halbleib überbrachte die Glückwünsche des Landkreises Würzburg und meinte, dass das Röttinger Konzept faszinierend sei. Städtebauplaner und Architekt Dag Schröder war es vorbehalten, im Beisein zahlreicher Ehrengäste, wie Abteilungsdirektor Norbert Böhm, Röttinger Stadträten, den beiden Rektoren der Grund- und Hauptschule Röttingen Erwin Gotthard und Wolfgang Schmock, der Röttinger Weinprinzessin „Lena I“ die Chronik der Burg Brattenstein vorzutragen.
Dabei ging er auch auf diverse Sanierungsmaßnahmen der vergangenen Jahre ein: Vor 35 Jahren musste das Gebäude zeitweise durch Spannanker vor dem Zusammenfall gesichert werden; 2002 bis 2003 musste der Dachstuhl und das Dach neu eingedeckt werden. Die Schäden am Gebäude seien aktuell sehr beträchtlich. Das Treppenhaus besitze so gut wie keine Fundamente. Die Traufseite zur Umgehungsstraße neige sich nach außen und sitze nur zu einem Viertel auf Gewölbemauern auf. Die Deckenbalken in den Obergeschossen hätten sich von den Außenwänden gelöst.
Daher galt der abschließende Dank auch Günter Rudolf, der mit großem Weitblick rechtzeitig die Weichen für die Aufnahme in das Förderprogramm „Soziale Stadt“ gestellt habe und wie Dag Schröder meinte „Ein Glücksfall für Röttingen“ sei.
Der Festakt wurde musikalisch gestaltet von der Röttinger Stadtkapelle, die unter der Leitung von Anton Engelhardt passend zum „Haus der Generationen“ Lieder von „Regimentskinder“ bis zum Marsch „Alte Kameraden“ spielte.