Mit einem neuen Bürgermeister und fünf neuen Mitgliedern startet der achtköpfige Gemeinderat von Gollhofen in seine Amtszeit. Die Feinheiten der Geschäfts- und der Gemeindeordnung lernte das Gremium gleich in seiner konstituierenden Sitzung kennen. So musste er den gerade gefassten Beschluss zur Besetzung des dreiköpfigen Rechnungsprüfungsausschusses wieder aufheben, weil das vorgeschriebene Verteilverfahren zwei Mitglieder aus Gollhofen und eines aus Gollachostheim vorgibt und nicht umgekehrt.
Unabhängig von bürokratischen Fallstricken freut sich der neue Bürgermeister Heinrich Klein auf die Zusammenarbeit mit seinen zum Teil neuen Gemeinderäten. Sie genössen allesamt den Respekt der Bürger und stehen mit beiden Beinen im Leben, so Klein.
Wählerverhalten widerspiegeln
Die Besetzung der Ausschüsse soll das Wählerverhalten widerspiegeln, erinnerte Herbert Preininger, geschäftsleitender Beamter der Verwaltungsgemeinschaft Uffenheim. Und die Wähler haben sechs Gemeinderäte aus Gollhofen und zwei aus Gollachostheim in das neue Gremium geschickt, darunter aus jedem Ortsteil diesmal auch eine Frau.
Nachdem Harald Trabert dem neuen Bürgermeister Heinrich Klein (Gollhofen) den Eid abgenommen hatte, durfte dieser die neuen Gemeinderäte – Jens Wittmann, Günther Hellenschmidt, Gerd Wagner, Maria Däumler (alle Gollhofen) und Ute Klein (Gollachostheim) – vereidigen.
Der Gemeinderat hielt auch an der Gepflogenheit fest, nur einen Bürgermeister-Stellvertreter zu wählen, der zudem aus Gollachostheim sein sollte. Gewählt wurde Helmut Stapf, der auch schon in der vergangenen Wahlperiode den damaligen Bürgermeister Werner Pfadler vertreten hatte. Nächste Vertreter sind die Gemeinderäte Harald Trabert und Günther Hellenschmidt.
Zu den Formalien der konstituierenden Sitzung gehört die Festlegung des Sitzungsgelds. Das wird auch weiterhin zehn Euro pro Sitzung betragen. Eine kurze Diskussion kam auf, als es um die Aufwandsentschädigung des Bürgermeisters ging. Peininger vertrat die Auffassung, dass es im Ermessen des Bürgermeisters liege, ob dieser Punkt öffentlich oder nicht öffentlich beraten werden soll. Heinrich Klein betonte, es bei der nicht öffentlich Beratung belassen zu wollen. Auch wolle er abwarten, wie es seine Kollegen in der Verwaltungsgemeinschaft mit der Bekanntgabe hielten.
Nachdem der Rat in den Rechnungsprüfungsausschuss mit Ute Klein und den zweiten Bürgermeister Helmut Stapf zuerst zwei Gollachostheimer gewählt hatte, hob der Rat den Beschluss ordnungsgemäß wieder auf. Stapf verzichtete dann, zumal er zuvor selbst Zweifel geäußert hatte, ob er als Stellvertreter überhaupt in den Ausschuss mitwirken dürfe. Im Rechnungsprüfungsausschuss sitzen nun Harald Trabert als Vorsitzender, Holger Hassold (beide Gollhofen) und Ute Klein (Gollachostheim). Weitere Ausschüsse richtete der Rat nicht ein. Nach Ansicht das Bürgermeisters sei dies bei einem achtköpfigen Gremium nicht sinnvoll.
In der Gemeinschaftsversammlung der Verwaltungsgemeinschaft Uffenheim vertreten Bürgermeister Klein und Harald Trabert die Belange Gollhofens. Vertreter Kleins ist sein Stellvertreter Helmut Stapf, falls Trabert verhindert sein sollte, springt Gerd Wagner ein.
In der Verbandsversammlung des Zweckverbands Industrie-/Gewerbepark Gollhofen/Ippesheim sitzen der Bürgermeister, Jens Wittmann und Ute Klein. Vertreter sind Helmut Stapf, Holger Hassold und Maria Däumler. Im Schulverband Lipprichhausen-Gollhofen sitzt aufgrund der Schülerzahl nur der Bürgermeister, der vom Rat auch Standesbeamten für Eheschließungen bestellt wurde.
Mit der Benennung eines Jugendbeauftragten beschäftigt sich der Gemeinderat in seiner nächsten Sitzung.
Mit einem Beschluss am Ende der Sitzung zeigte sich die Gemeinde Gollhofen solidarisch mit der Stadt Scheinfeld, die am Vortag der Europawahl mit einem NPD-Aufmarsch rechnen muss. „Die Gemeinde Gollhofen/Gollachostheim, vertreten durch Gemeinderat und Bürgermeister, spricht sich einstimmig für unsere demokratische Grundordnung und gegen den Rechtsextremismus aus. Wir solidarisieren uns mit der Aktion ,Scheinfeld ist bunt‘“, heißt es in der Resolution. Bürgermeister Heinrich Klein wies zudem auf Busse hin, die am 24. Mai zur Gegendemonstration nach Scheinfeld fahren.