(cop) Im 19. Jahrhundert, so um 1880, wurde in Pfaffenhofen an der Roth nahe von Günzburg eine Bezirksbaumschule eingerichtet. Sie wurde betreut vom Bezirksstraßenwärter Benedikt Beyer, der offensichtlich nicht nur etwas vom Straßenbau verstand. Als Schüler des bekannten Pomologen Lucas in Reutlingen kannte er sich auch gut im Obstbau aus, recherchierten die Pomologen Edwin Balling und Wolfgang Subal. Beide beteiligten sich bei der Streuobstkartierung im Landkreis, die vom Landratsamt 2007 initiiert wurde.
Beyer fiel seinerzeit ein Sämling durch kräftiges Wachstum besonders auf. Außerdem konnte ihm auch die grimmigste Kälte nichts anhaben. Diese Frostresistenz bewährte sich auch in den strengen Wintern von 1939/1942/1955. Seitdem wurde er weniger wegen seiner Früchte als vielmehr wegen seines gesunden Wachstums vor allem in frostgefährdeten Gebieten sehr geschätzt und häufig als Unterlage und Stammbildner für andere Sorten verwendet.
Der Baum wächst so robust und gesund, dass er keinen Pflanzenschutz braucht. Die Früchte sind mittelgroß, gleichmäßig, kegelförmig abgeflacht mit glatter Schale, grünlich, später bei Reife gelblich und sonnenseits leicht gerötet. Das weiße Fruchtfleisch ist saftig, gewürzt mit deutlichem Säureanteil. Gepflückt werden kann er ab Oktober, seine Genussreife ist von Dezember bis März. Verwendet wird er vor allem als Mostapfel, weniger für Frischverzehr und andere Wirtschaftsformen. Im Landkreis Würzburg wurde er nur sehr vereinzelt gefunden, so bei Röttingen und bei Uengershausen.