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WÜRZBURG: Halbzeit beim Dachausbau im Landratsamt

WÜRZBURG

Halbzeit beim Dachausbau im Landratsamt

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    Noch steht er voller Gerüste – der dritte von vier Bauabschnitten im Dachgeschoss des Landratsamtes. Die Holzbalken, die das Dach stützen, liegen frei, Wände sind verhangen. An dieser Stelle wird mal das Büro von Landrat Eberhard Nuß sein. Neben seinem Arbeitszimmer entstehen auf zwei Ebenen unter dem Dach 39 Büros mit 54 Arbeitsplätzen und Besprechungsräume.

    Ein paar Meter weiter – in den Bauteilen 1und 2 – sieht alles schon anders aus. Die Flure sind hellblau und weiß gestrichen, die Zimmer sind bezugsfertig. Sie bestechen mit schönem Blick nach draußen über die Innenstadt oder das Frauenland.

    Demnächst werden hier vor allem Fachbereiche mit wenig Publikumsverkehr einziehen: die Kommunalaufsicht, das Kreisrechnungsprüfungsamt, die Personalabteilung, die Finanz- und Liegenschaftsverwaltung sowie die Kreiskasse. Die Türschilder sind schon geklebt. Der Platz, den diese Abteilungen im Landratsamt frei machen, ist für das gemeinsame Gesundheitsamt von Stadt und Land reserviert. Es soll mit seinen 55 Mitarbeitern Ende des Jahres vom Roten Bau in der Theaterstraße an die Zeppelinstraße umziehen.

    Mit dem Gesundheitsamt fing alles an. 2005 bat das Bayerische Finanzministerium den Landkreis, neue Räume für das Amt zu suchen. Hintergrund: Der Rote Bau muss dringend saniert werden, das Gesundheitsamt also ausziehen. Die Suche ergab nur zwei nach Lage, Größe und Ausstattung wirklich geeignete Gebäude. Dort hätte aber viel Geld hinein gesteckt werden müssen.

    Also kam ein Standort am Landratsamt ins Spiel. Die Vorteile: eine konzentrierte Verwaltung mit kurzen Wegen und Übersichtlichkeit für den Bürger, eine schlanke Verwaltung ohne „doppelte“ Einrichtungen wie EDV-Netz, Vermittlung, Kassenautomat, Sitzungssälen. Dazu drei städtische Buslinien in der Nähe. „Dabei erwies sich der Dachausbau um 20 Prozent günstiger als ein kompletter Neubau“, sagt Projektüberwacher Michael Kurz. Zudem habe man sich jetzt die Option auf einen Neubau gewahrt, falls es im Landratsamt mal eng werden sollte.

    Der Dachausbau schlägt zwei Fliegen mit einer Klappe: „Die Sanierung des Daches war ohnehin nötig“, sagt Kurz. Der Dachfirst habe bis zu 31 Zentimeter durch gehangen, der Turm an dem Gebäude aus dem Jahr 1908 habe sich schon geneigt.   Immer wieder hätten sich Ziegel gelöst und seien bis ganz nach unten auf die Dienstwagen gefallen, auch weil nach dem Krieg nur notdürftig geflickt wurde, ergänzt Stefan Dürr vom Liegenschaftsamt.

    Beim Ausbau werden die darunter liegenden Stockwerke von der hölzernen Dachkonstruktion entlastet. Die Kräfte werden auf die Außenwände verteilt. Große Dachgauben lassen Licht in die tief ins Dach reichenden Räume. Treppen wurden bis unters Dach verlängert. Ein zusätzlicher Fahrstuhl erschließt sein Inneres auch für Menschen mit Behinderung. Die einzelnen Bürobereiche werden über Brandwände feuersicher abgegrenzt.

    Laut Michael Kunz sind die Bauteile 1 und 2 fertig. Sie werden in Kürze möbliert und bezogen. Bis Herbst sollen Teil 3 und 4 folgen.

    Eberhard Nuß freut sich auf sein neues Büro unter dem Dach – auch wenn es etwas kleiner als das alte sein wird: „Wir leben hier im Landratsamt seit Jahren mit Schutt und Staub. Arbeiten ohne Baugerüste muss etwas Herrliches sein.“

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