Vergebens. Jetzt leben die Erfahrungen von damals wieder auf. Betreiber Vodafone hat den alten Mast durch einen neuen ersetzt, um die leistungsfähigere UMTS-Technik für seine Kunden nutzbar zu machen.
Monika Lanz ist verunsichert. Die Mutter von drei Kindern wohnt nahe des Standorts. "Muss es wirklich sein, dass solche Masten mitten in einem Wohngebiet für Familien stehen?", fragt sie auch im Namen vieler Nachbarn. Niemand könne schließlich sagen, welche Folgen die Strahlung, die vom Mobilfunk ausgeht, auf Dauer für die Gesundheit der Menschen hat, "selbst wenn heute alle Grenzwerte eingehalten werden." Unverständnis äußert Monika Lanz für den Nachbarn, der sein Scheunen-Grundstück an Vodafone vermietet hat. Er sei nur auf schnelles Geld aus.
Der Mann tut aber nichts Unrechtes. Wolfgang Stingl, Leiter des Bauaufsichtsamtes bei der Stadt Würzburg, hat sich den Mast in Rottenbauer angeschaut. Er sei weniger als zehn Meter hoch und damit inklusive der Nebenanlagen genehmigungsfrei. Zudem habe Vodafone der Stadt eine Unbedenklichkeitserklärung der Regulierungsbehörde vorgelegt. Das heißt: Alle gesetzlich festgelegten Grenzwerte für die elektromagnetische Strahlung werden eingehalten.
Stingl macht den Anwohnern keine Hoffnung, den Mast zu verhindern oder auch nur zu verlagern. "Das gibt die Rechtslage nicht her." Experten gehen davon aus, dass allein im Würzburger Stadtgebiet rund 130 Mobilfunkmasten stehen.
So macht sich in Rottenbauer Resignation teil. Monika Lanz fürchtet, dass sich Bürger-Engagement gegen den neuen Mast nicht lohnt. Die Erfahrungen von 2001 seien schließlich sehr ernüchternd gewesen, bestätigt Alois Gundermann, einer der Wortführer von damals. Neben der Unterschriften-Kampagne gab es Info-Veranstaltungen im Dorf und intensive Gespräche mit Stadträten. Aber auch deren Unterstützung habe am Ende nichts gebracht.