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WÜRZBURG: Hauger Schule: Kultureller Mittelpunkt des Viertels

WÜRZBURG

Hauger Schule: Kultureller Mittelpunkt des Viertels

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    Zurück in die 1970er Jahre: Das Archivfoto zeigt die Hauger Schule vor 36 Jahren, Anfang Februar 1977.
    Zurück in die 1970er Jahre: Das Archivfoto zeigt die Hauger Schule vor 36 Jahren, Anfang Februar 1977. Foto: Foto: Georg Heussner

    Würzburg ist eine „Stadt der Schulen“. Mit einer ihrer traditionsreichsten, nämlich der Hauger Schule, die im Sommer 2004 ihre Pforten schließen musste, befasst sich die neueste Veröffentlichung des Stadtarchivs. „Helmut Fries: Die Hauger Schule“, lautet der Titel der Publikation, die jetzt in der Pressekonferenz des Oberbürgermeisters vorgestellt wurde.

    „Das ist mehr als nur die Geschichte der Schule, das ist ein Grundlagenwerk über die Würzburger Schulgeschichte, von dem noch viele profitieren werden“, sagte der städtische Kulturreferent Muchtar Al Ghusain. Oberbürgermeister Georg Rosenthal bedankte sich für die aufwendige Recherche zu einer rund tausendjährigen Geschichte: „Das ist mit Liebe zum Detail gemacht.“

    Stadtarchiv-Leiter Ulrich Wagner würdigte den Einsatz des letzten Schulleiters der Hauger Schule: „Helmut Fries ist im Ruhestand nicht in Depression verfallen, sondern hat sich in die Geschichte der Schule vergraben“. Besonders der große Bildteil sei ein wichtiger Beitrag zur Bildungspolitik in Franken, so Wagner. In den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg stiegen in Würzburg die Schülerzahlen kontinuierlich an, bis 1969 in der Stadt der Höchststand mit 1800 Schulanfängern erreicht war. Heute gibt es in der Innenstadt nur noch eine Grundschule, den Bechtolsheimer Hof mit zwei Eingangsklassen sowie die Burkarder Schule auf der linken Mainseite.

    In den letzten Jahrzehnten mussten aufgrund der immer mehr nachlassenden Schülerzahlen Grundschulen zusammengelegt oder aufgelöst werden. Dieses Schicksal traf auch die Hauger Schule. Mit dem Schuljahr 2003/04 schloss sie ihre Türen. „Das Hauger Viertel verlor damit seinen wichtigsten kulturellen Mittelpunkt“, so der Autor bei der Buchvorstellung.

    Helmut Fries verfolgt die Wurzeln seines Hauses zurück bis ins Mittelalter, schildert anschaulich das Schulwesen unter der Regierung der Fürstbischöfe sowie den Schulalltag von der bayerischen Zeit bis ins 21. Jahrhundert. Thematisiert werden auch die Ansätze zur Mädchenbildung, die materiellen und organisatorischen Voraussetzungen für den Unterricht, schließlich die Entwicklung der räumlichen und baulichen Situation. Auch auf die Nachnutzung des Schulgebäudes ab dem Jahr 2006 durch die Jenaplan-Schule geht der Autor kurz ein und zieht das positive Fazit, dass sich durch diese Nutzung der Kreis wieder schließe.

    Die reich bebilderte Studie gibt es im Buchhandel. Helmut Fries: Die Hauger Schule. Ein Beitrag zur Würzburger Schulgeschichte, Würzburg 2013, Verlag Ferdinand Schöningh (Stadtarchiv Würzburg, Band 18), 19,80 Euro.

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